Jahresrückblick Literatur von: Ulrich Gutmair

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Ulrich Gutmair

Kulturredakteur der taz

Roman des Jahres

Tijan Sila: „Krach“ (Kiepenheuer & Witsch). Wahrhaftig und humorvoll ist diese Story über Gewalt und Liebe, Klassengesellschaft und Erwachsenwerden eines jungen pfälzischen Punks. Mit wichtigen Wörtern aus dem Jenischen.

Politisches Buch

David Baddiel: „Und die Juden?“ (Hanser). Kritik des woken Antisemitismus: Baddiel stellt die leider virulente Frage, warum viele selbsternannte Progressive alle Minderheiten für schützenswert erachten – nur die Juden nicht.

Zum Verschenken

Alan Mikhail: „Gottes Schatten. Sultan Selim und die Geburt der modernen Welt“ (C.H.Beck). Mikhail erklärt, was die Entdeckung Amerikas mit der Vormachtstellung des Osmanischen Reichs unter Sultan Selim zu tun hat .

Zum Angeben

„Josefine Mutzenbacher oder Die Geschichte einer wienerischen Dirne von ihr selbst erzählt. Wiener Ausgabe“ (Sonderzahl). Kritische Edition mit gelehrtem Nachwort und O. Wieners „Beiträgen zu einer Ädöologie des Wienerischen“.

Auch schön

Östro 430: „Keine Krise kann mich schocken“ (Tapete). Gesamtwerk der legendären Düsseldorfer Frauenpunkband mit angehender Gynäkologin an der Orgel. Supermusik, geniale Texte über Sex, Randale und Alltagsfaschismus.