Schüler bringen Geld

Für Brandenburger Schüler bekommt Berlin künftig mehr Geld. Auch werden mehr neue Lehrer eingestellt

SchülerInnen bringen Berlin Geld, zumindest die aus Brandenburg. Mehr als 8.500 märkische Kinder und Jugendliche gehen in der Hauptstadt zur Schule, obwohl deren Wohnsitz offiziell im Nachbar-Bundesland liegt. Ein neues Abkommen zwischen beiden Ländern soll Berlin nun einen Kostenausgleich bescheren. Im Jahr 2005 erhöht sich der so genannte Erstattungsbetrag von bislang 5,1 auf 8 Millionen Euro, sagte Berlins Bildungsstaatssekretär Thomas Härtel gestern. Von 2006 bis 2008 sind jeweils 10 Millionen Euro vorgesehen. In den nächsten Wochen wollen beide Seiten das so genannte Gastschülerabkommen unterzeichnen.

Insgesamt 8.564 Kinder aus Brandenburg gingen im Schuljahr 2003/04 in Berliner Bildungseinrichtungen, während umgekehrt nur rund 1.200 Berliner SchülerInnen den Unterricht in der Mark besuchten.

Trotz genereller Schulpflicht vor Ort können Kinder bei einem „gewichtigem Grund“ auch in einem anderen Bundesland pauken. Voraussetzung ist eine Bestätigung der Schulbehörde, etwa über ein unzureichendes Unterrichtsangebot im angestammten Bundesland.

Einen positiven Nebeneffekt hat die Entscheidung auch für viele LehrerInnen. Berlin verpflichtet sich, 225 brandenburgische Lehrkräfte bis zum Jahr 2008 in den Schuldienst zu übernehmen. Die Begründung von Staatssekretär Härtel: „Brandenburg hat Lehrer-Überhänge.“ Auch sollen mehr Berliner LehrerInnen als geplant zum Schuljahr 2005/06 einen Job bekommen: Statt 320 will die Bildungsverwaltung nun 370 Vollzeitstellen einrichten. „Wir wollen aber vor allem Zweidrittelstellen besetzen, um Junglehrer zu fördern“, sagte Härtel.

MATTHIAS LOHRE