meinungsstark
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Die Mär von der Uneitelkeit Merkels

„Schon 1998 mit Raute“, taz vom 14. 11. 21

Aus der hiesigen Lokalpresse erfahre ich Folgendes: Am Dienstagabend hat der Hauptausschuss des Bundestages beschlossen, dass Merkel nach ihrer Amtszeit ein Büro mit Büroleiter, stellvertretendem Büroleiter, zwei Fachreferenten, drei Sachbearbeitern und zwei Fahrern zugewiesen bekommt. Regierungssprecher Seifert verteidigte dies mit entsprechender langjähriger Staatspraxis zur Unterstützung der nachwirkenden, nicht näher benannten Amtspflichten eines Altkanzlers beziehungsweise einer Altkanzlerin, was ja wohl heißt, dass es für diesen erheblichen Steueraufwand noch nicht einmal eine gesetzliche Grundlage gibt. Dass Merkel das so nicht gewollt hat, ist nicht bekannt. Wieso findet sich zu diesem in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Vorgang nichts in der taz?

Hans-Dieter Plickert, Siegen

Gesellschaftserbe

„20.000 Euro für alle“, taz vom 17. 11. 21

Einer Erbschaft gehen die Leistungen anderer voraus. Wem sollten die sonst zugutekommen als den eigenen Nachkommen? Der Staat hat nichts dazu getan. Es ist jedoch verlockend, vermeintlich im Namen der Gerechtigkeit, erarbeitete Werte anderer zu verteilen. Dem steht das Leistungsprinzip entgegen. Wenn junge Leute heute weniger Möglichkeiten haben, Vermögen zu erarbeiten, so liegt dies an einem ausufernden Staat, der finanzielle Mittel absaugt, anstatt diese dem Leistungserbringer zu belassen.

Werner Katzschner, Chemnitz

Mehrsprachige Impfteams

„Infektionsschutzgesetz beschlossen“, taz vom 18. 11. 21

Wenn die Menschen nicht zur Impfung kommen, dann muss die Impfung zu den Menschen kommen! Wann kommen endlich mehrsprachige Impfteams in die Stadtteile? Besonders dort, wo viele Menschen auf engem Raum leben – sowohl in den Wohnungen als auch im Stadtteil insgesamt –, wäre das dringend nötig, um mehr Menschen zur Impfung zu bewegen. In fast allen Großstädten decken sich die Stadtteile mit hohen Inzidenzen, geringer Impfquote, niedrigem Durchschnittsalter, geringem Haushaltseinkommen und häufig einer anderen Erstsprache als Deutsch.

Marie-Therese Exler, Kiel