Pastor kritisiert Abschiebungen

MESCHEDE dpa ■ Der Hochsauerlandkreis ist wegen seiner Abschiebepraxis in die Kritik geraten. „Die nächtlichen Abschiebungen erinnern mich an faschistische Methoden“, sagte der Superintendent des Kirchenkreises Arnsberg, Lothar Kuschnik, gestern. Auslöser für die Kritik war der Versuch, eine kurdische Familie aus Brilon abzuschieben. Dabei war der 31-jährige Familienvater aus Panik vor den Behörden von seinem Balkon geklettert und vier Meter in die Tiefe gestürzt. Er kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Für den Pastor ist die nächtliche Abschiebung nicht nachzuvollziehen: „Bei den Betroffenen werden alte Trauma-Erlebnisse wachgerüttelt.“ Der Hochsauerlandkreis reagierte bestürzt auf die harsche Kritik. Es gebe aber Sammel-Flugtermine, die vom Innenministerium vorgegeben werden, rechtfertigte Kreisdirektor Winfried Stork.