Überflieger Münte

Franz Müntefering sitzt zufrieden an Bord der LH Zwo-Acht-Acht. Denn mindestens ein Unentschieden hat Frankie im Duell gemacht.

Rasch überfliegt er noch Papiere, die Fokker tut das mit dem Main. Das Gros der siebzig Passagiere stellt sich mental auf Landung ein.

Da lässt ihn eine kreideweiße, das Cockpit fliehn’de Stewardess erahnen: diese Wahlkampfreise bringt schon am frühen Morgen Stress.

Er trägt die Frau in die Kabine,erfährt dort, dass das Fahrwerk klemmt, sieht des Piloten bange Miene und löst erst mal den Schlips vom Hemd.

„Sind’s wirklich nur die Landeklappen?“ Der Kapitän nickt tatenklamm. „Dann brauch ich Messer, Säge, Lappenund noch mein SPD-Programm.“

Man bringt ihm alles wie geheißen. Und während der Jet Kreise zieht,kämpft Münte mit dem Bodeneisen, bis er durch Löcher Stuttgart sieht.

Dann wickelt er Papier und Lappen knieabwärts um sein Hosenbein und bremst mit diesen Radattrappen das Flugzeug wie Fred Feuerstein.

Die Fokker steht. Der Schaum voll Funken verhüllt im Cockpit noch die Sicht. Dann ist die Landung ausgestunken und Müntefering ruft die Pflicht.

In Feuerbach hebt er den Humpen, sticht vor dem Volk das Bierfass an und tanzt mit seinem Lumpenklumpen obamahaft Yes-We-Cancan.

Reinhard Umbach