UN warnen vor Hungersnot in Afghanistan

Lage „schlimmer als in Jemen und Syrien“. Russland fordert Westen zum Handeln auf

Afghanistan steht nach Angaben der UNO am Rande einer humanitären Katastrophe: Mehr als die Hälfte des Landes sei von einer „akuten“ Nahrungsmittelknappheit betroffen, erklärte der Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms (WFP), David Beasley. „In diesem Winter werden Millionen von Afghanen gezwungen sein, zwischen Migration und Hunger zu wählen, wenn wir unsere lebensrettende Hilfe nicht verstärken können.“ Beasley zufolge ist die Versorgung von 22 Millionen Menschen im kommenden Winter unsicher. Die Nahrungsmittelknappheit habe bereits ein größeres Ausmaß erreicht als die Lebensmittel-Engpässe im Jemen und in Syrien. Der russische Afghanistan-Gesandte Samir Kabulow forderte die EU auf, „nach Afghanistan zurückzukehren“, und warnte: „Wenn der Westen versucht, Afghanistan mit Hunger zu ersticken“, würden sich die Menschen dem „Drogenhandel“ und „terroristischen Organisationen zuwenden oder nach Europa flüchten“. (afp)