Problemkind LEG
: Nicht verstoßen

Korrupte Chefs und Mitarbeiter, mäßige Zahlen und Probleme mit dem Wohnungsbestand – das landeseigene Immobilienunternehmen LEG hat Rot-Grün in der vergangenen Legislaturperiode gehörig geärgert. Nun kommt auch noch der Vorwürf der Bilanztrickserei hinzu. Und was macht die neue Landesregierung? Sie freut sich.

KOMMENTAR VONKLAUS JANSEN

Schwarz-Gelb spielt der ramponierte Ruf der LEG in die Karten. Denn so schnell wie irgend möglich will die neue Koalition das Skandalunternehmen los werden. Dafür sprechen aus schwarz-gelber Sicht zwei gute Gründe: Man könnte erstens den Haushalt entlasten, und wäre zweitens viel Ärger los. Verständlich ist das. Aber gut?

Die vielen wenig begüterten Mieter der LEG haben von einem Verkauf der Wohnungssparte nichts Positives zu erwarten. Private Investoren können mit sozialem Wohnungsbau wenig anfangen, sie suchen Profit und ziehen weiter. Das haben in den vergangenen Jahren auch diejenigen einsehen müssen, die mit dem Wort „Heuschrecken“ nicht viel anfangen können – dem Kampfbegriff Franz Münteferings, der eigens für die Situation auf dem deutschen Wohnungsmarkt erfunden schien.

Als landeseigenes Unternehmen sollte die LEG nicht nur dem Profit, sondern auch sozialen Zielen verpflichtet sein. Die Chefs der Firma daran zu erinnern, sollte für eine neue Landesregierung Ansporn und Aufgabe sein. Schwarz-Gelb sollte nicht verkaufen. Sondern die rot-grünen Fehler beheben.