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The Amazing Spider-Man USA 2012, R: Sam Raimi, Marc Webb, D: Andrew Garfield, Emma Stone

„‚The Amazing Spider-Man‘ ist überraschend gut gelungen, in weiten Teilen sogar sehr gut. Die Geschichte um den High-School-Außenseiter Peter Parker, der durch den Biss einer genmanipulierten Spinne übermenschliche Fähigkeiten erlangt, ist in entscheidenden Punkten neu formuliert und mitreißend erzählt. Regisseur Marc Webb (‚(500) Days of Summer‘) und seine Drehbuchautoren finden eine kluge Balance aus fantastischen Comic-Elementen und handfestem Realismus, aus tödlichem Ernst und heiteren, fast slapstickhaften Momenten. Ein paar genreübliche Unglaubwürdigkeiten – wie etwa die ungeklärte Frage, warum Superkräfte offenbar automatisch mit dem sofortigen Erwerb diverser Martial-Arts-Fähigkeiten einhergehen – kann man ‚The Amazing Spider-Man‘ umso leichter verzeihen, als es der Film tatsächlich mal wieder schafft, die so häufig aufgepfropft wirkenden 3-D-Technik kongenial einzusetzen. Die fantastischen und bis in den letzten Richtungsschlenker durchchoreografierten Netzschwingereien des winzigen Spider-Menschleins in den Hochhausschluchten von Manhattan sind unfassbar schön.“ Schreibt Jörg Wunder im Tagesspiegel.

Cinema Jenin Deutschland/Israel 2010, R: Marcus Vetter

„‚Cinema Jenin‘ feiert das Kino als Ort der Hoffnung. Der deutsche Regisseur Marcus Vetter beschreibt in seiner Dokumentation, wie er in der Stadt Jenin im Westjordanland den Wiederaufbau eines Filmtheaters initiierte, das 1987 nach der ersten Intifada geschlossen worden war. Vetter knüpft damit an seinen preisgekrönten Film ‚Das Herz von Jenin‘ an. Darin erzählte er die wahre Geschichte eines Palästinensers, der die Organe seines von einem israelischen Soldaten erschossenen Sohns spendet, darunter auch an ein jüdisch-orthodoxes Kind. Jetzt soll das Kino die Menschen einander näher bringen: In diesen Tagen werden im Cinema Jenin keine Filme gezeigt, sondern die Spiele der Fußball-EM.“ Lobt der Spiegel.

Der Seidenfächer China/USA 2011, R: Wayne Wang, D: Gianna Jun, Bingbing Li

„Vier Frauen, zwei Epochen, eine Geschichte. China im Jahr 1826: Snow Flower und Lily, die am selben Tag geboren wurden, werden durch das barbarische Ritual der Lotusfüße (die Zehen der siebenjährigen Mädchen werden gebrochen und in winzige Schnabelschuhe gezwängt) zu Schwestern im Geiste. Ihr Schicksal ist nun für immer miteinander verbunden. Doch während Lily einen reichen Ehemann findet, muss Snow Flower einen armen Schlachter heiraten, was ihre Beziehung auf eine harte Probe stellt. Rund 200 Jahre später findet ihre Geschichte eine moderne Entsprechung. Auch Nina und Sophia verbindet eine enge Freundschaft, doch in den letzten Monaten haben sie sich aus den Augen verloren. Als Sophia nach einem Unfall im Koma liegt, beginnt Nina, ihr Leben zu überdenken. Regisseur Wayne Wang (‚Smoke‘) verknüpft die wechselnden Handlungsebenen zu einer kunstvoll verschachtelten Erzählung. Das ist stilvoll und elegant gelöst, wirkt aber auch ein wenig zu altmodisch und konventionell.“ Urteilt das Cinema.