Ver.di-Vordenker verlässt SPD

BERLIN taz ■ Die SPD hat seit gestern einen weiteren Verlust zu verzeichnen. Michael Schlecht, Chefvolkswirt der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, ist ausgetreten. In einem Brief an Parteichef Franz Müntefering schreibt Schlecht: „Im Kern steht für mich, dass ihr den Menschen Lebenssicherheit genommen habt.“ Unter Rot-Grün seien Reiche begünstigt worden, die Arbeitslöhne gefallen. Das Wahlmanifest der SPD zeige nun: „Und eine Umkehr ist nicht in Sicht!“ Die neue „Reichensteuer“ umfasse ein Fünftel der 100.000 Euro pro Jahr, die den Einkommensmillionären mit den Steuerreformen geschenkt wurden. Ver.di- und IG-Metall-Konzepte zur Stärkung der Binnennachfrage habe die SPD „ignoriert oder abgekanzelt“. Zur taz sagte Schlecht gestern, es sei nun „gut möglich“, dass er bald der neuen Linkspartei beitrete. UWI