PALÄOBIOLOGIE
: Dinosaurier waren wohl doch Warmblüter

BARCELONA | Eines der Hauptargumente für die Theorie, Dinosaurier seien Kaltblüter, ist widerlegt. Ihr Knochenwachstum ähnele dem der Säugetiere, berichten Forscher um die deutsche Paläobiologin Meike Köhler von der Autonomen Universität Barcelona im Wissenschaftsjournal Nature. Demnach haben nicht nur Kaltblüter in ihren Knochen die typischen Ringe für jährliche Wachstumsschübe, wie bislang vermutet, sondern auch Warmblüter. Die Wissenschaftler hatten sich die Oberschenkelknochen von 115 Wiederkäuern aus 41 Arten angeschaut, darunter Rentiere in Norwegen und Antilopen im südlichsten Afrika. „Die Querschnitte sahen genauso aus wie bei ähnlich großen Dinosauriern, obwohl wir nur Säugetiere untersucht haben und Dinosaurier zu den Reptilien gehören“, erläuterte Meike Köhler. Alle Präparate hätten sogenannte Lines of arrested growth (LAG) gehabt: Linien zwischen zwei Wachstumsschüben, ähnlich den Baumringen. Bislang waren diese Linien fast nur von Tieren wie Reptilien bekannt, deren Körpertemperatur abhängig von der Umwelt ist, weswegen sie auch als wechselwarme Tiere oder auch als Kaltblüter bezeichnet werden. (dpa)