meinungsstark
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Werbung reduzieren

„Adblocker für die Stadt“, taz vom 8. 10. 21

Dass man Werbetafeln in Städten weiterhin erlauben sollte, weil man sie braucht, ist eine sehr magere Erkenntnisausbeute bei so einem langen Artikel und stimmen tut es auch nicht. Diskutiert wurde überhaupt nicht, ob z. B. eine Reduzierung um 50 Prozent oder 70 Prozent sinnvoll wäre, um allen Aspekten gerechter zu werden, der Reduktion des Konsumrauschs, und die Einnahmemöglichkeit der Städte durch Vermietung von Flächen zu einem gewissen Grad zu erhalten. Werbetafeln braucht niemand wegen politischer Botschaften und die Werbung der Firma Benetton mit Aidskranken war geschmacklos und ethisch fragwürdig, denn es sollte ja doch nur der Verkauf von Klamotten gefördert werden.

Manuela Kunkel, Stuttgart

Politikstrudel

„Ampel-Sondierung bei Tageslicht“, taz vom 7. 10. 21

Der große Fehler Robert Habecks ist, dass er die Verhandlungspartner viel zu ernst nimmt: Viel zu sehr sind die meisten in einen Politikstrudel verwickelt, der schon lange nicht mehr Vorbild für Demokraten sein kann. Wie kann jemand mit einem wie Olaf Scholz verhandeln wollen, der sich aus allen möglichen Affären von G20 über Cum-Ex wie Wirecard herauswinden muss, ohne sich dabei selbst auf die gleiche Stufe zu heben? Wie ist es möglich, sich mit Lindner an einen Tisch zu setzen, der in einem Wahlkampf Lügenmärchen über einen Technologiewandel mit absoluter deutscher Spitzenwissenschaft verbreitet hat und ein Wachstum propagiert, das die Menschheit nur noch tiefer in einen Ressourcenverbrauch treibt? Habeck hat einen Friede-Freude-Eierkuchen-Wahlkampf zu verantworten, bei dem er die Mitbewerber geschont und es zugelassen hat, dass erneut eine Inhaltsleere von einer „Rote-Socken-Kampagne“ übertüncht wurde.

Dietmar Rauter, Kronshagen

Problem AfD

„Merkels verheerende Ostbilanz“, taz vom 4. 10. 21

Ich finde es sehr befremdlich, dass jetzt heftig Kritik an Angela Merkels Innenpolitik geübt wird. Während ihrer Amtszeit gab es diese Defizite nicht? Und das Problem AfD wird hier zu einseitig gesehen. Das Zuwachsen der AfD auf die massive Einwanderung zu reduzieren ist viel zu einfach. Die Probleme, die zur Zunahme rechtsnationalistischer Ideen und Gewalttätigkeiten führen, haben schon viel früher begonnen und sind von der Politk bisher völlig übersehen worden.

Angelika-Maria Leuchs, Neuendettelsau

Söderdämmerung

„Das erste gelbe Ampelmännchen“, taz vom 7. 10. 21

Es bedarf eines wirklich teuflischen Gehirns, auf so lange Zeit öffentlich die negative Stimmung gegen jemanden aufrechtzuerhalten, ohne dass dabei ein verbaler Ausrutscher passiert. Markus Söder gelingt das seit Monaten, wobei jeder weiß, dass er gegen Laschet stichelt, dass er ihn mobbt, ohne dass man das ihm das aus seinen Worten nachweisen könnte. Im Augenblick sieht es so aus, als würde, wenn Herr Söder nicht bald aufhört, auf am Boden Liegende nachzutreten, die Stimmung gegen ihn umschlagen. Dann fällt er in das „Laschet-Loch“, das er selbst geschaufelt hat. Herr Aiwanger und die halbe CDU arbeiten schon dran.

Michael Maresch, München

Söder und Laschet

„Laschet hält an Jamaika fest“, taz vom 7. 10. 21

Nicht nur die Ziele einer Partei sind entscheidend, sondern auch die Personen, die sie verwirklichen sollen. Wenn Herr Laschet auf der Stelle seinen Rücktritt bekannt gäbe, könnte eine Jamaikakoalition noch erzielt werden unter der Kanzlerschaft von Herrn Söder. Rita Thoma, Hennef