Nicht genug Unfälle

Schulweg-Ampel: Alle zehn Minuten fährt einer bei Rot. Polizei will festen Blitzer lieber anderswo aufbauen

Die GAL in Fuhlsbüttel macht sich Sorgen um Kinder, deren Schulweg über die Fuhlsbütteler Straße führt. Wie die Polizei feststellte, fährt im Bereich der Einmündung der Schmuckshöhe alle zehn Minuten ein Auto bei Rot über die Fußgängerfurt. Siegfried Diebolder, Fraktionsvorsitzender der GAL im Ortsausschuss, äußerte jetzt sein Befremden darüber, dass die Polizei an dieser Stelle keinen festen Blitzer installieren will. „Muss man mit einer dauerhaften Rotlichtüberwachung wirklich so lange warten, bis ein Mensch tot ist?“, fragt der Abgeordnete.

Die Polizei hatte die Ampeln im Rahmen der Aktion „Sicherer Schulweg“ im vergangenen Jahr an sechs Tagen überwacht. Zwischen 7.15 Uhr und 8.30 Uhr blitzten die Beamten mit einem mobilen Gerät jeweils zwischen sechs und zehn Autofahrer. Umgerechnet fuhr alle siebeneinhalb bis zwölfeinhalb Minuten einer bei Rot über die Ampel. „Bei dieser erschreckenden Statistik spricht alles für den Einsatz einer stationären Überwachungsanlage“, findet Diebolder. „Blitzkästen sprechen sich schnell herum und haben daher präventive Wirkung.“

Die Polizei verweist darauf, dass es mehr als 50.000 Euro koste, so einen Kasten aufzustellen. Feste Anlagen würden deshalb dort installiert, wo es besonders viele Unfälle, insbesondere mit Verletzten gebe und Schüler oder Alte zu schützen seien. In den Jahren 2002 bis 2004 sei zwischen der Alsterdorfer Straße und der Hebebrandstraße nur ein Mensch durch einen bei Rot fahrenden Wagen verletzt worden. Das sei im Vergleich zu anderen Straßen sehr wenig. Bei einem Unfall in diesem Jahr sei eine Fußgängerin bei Rot losgegangen Gernot Knödler