Züge für Hamburgs Nordosten

S-Bahn-Initiative mahnt besseren Nahverkehr nach Rahlstedt und Ahrensburg an

Den zügigen Bau einer S-Bahnstrecke in den Hamburger Nordosten hat die S 4-Initiative gestern angemahnt. Die Verlegung zweier Gleise nur für S-Bahnen sei unbedingt notwendig, so Ini-Sprecher Ole Thorben Buschhüter, „um einen attraktiven Nahverkehr“ zu ermöglichen.

Seit dem Ersatz der Linie S 4 durch den Regionalzug nach Lübeck (R 10) hält in den Stadtteilen Tonndorf und Rahlstedt sowie im schleswig-holsteinischen Ahrensburg außerhalb des Berufsverkehrs nur noch alle halbe Stunde eine Schnellbahn. Abhilfe soll die Elektrifizierung der Strecke bringen, die nach der Freigabe von Bundeszuschüssen noch in diesem Jahr beginnen könnte. Buschhüter glaubt, dass damit nichts zu gewinnen sei.

Die Bahn habe der Initiative jetzt mitgeteilt, dass eine Taktverdichtung nicht möglich sei. Die Elektrifizierung biete erhebliche Verbesserungen in erster Linie für den Güterverkehr zwischen den Häfen Hamburg und Lübeck. Für einen Zehn- oder 15-Minuten-Takt im Nahverkehr aber müssten die S-Bahnen auf eigenen Gleisen fahren.

Nach einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2002 kann die rund 17 Kilometer lange Strecke zwischen Hasselbrook und Ahrensburg für etwa 210 Millionen Euro entsprechend ausgebaut werden. Darin enthalten ist die Verdoppelung der Haltestellen von jetzt vier auf acht. Eine solche „umsteigefreie Verbindung in die Innenstadt“, glaubt Buschhüter, „würde viele Pendler zum Bahnfahren bewegen“.

Das glaubt auch der SPD-Abgeordnete Jan Quast, der vom Senat „endlich ein Konzept“ für die Strecke anmahnt. Vorigen Monat hatte die Bürgerschaft einstimmig einen entsprechenden Beschluss aus dem Jahr 2003 bekräftigt. Passiert ist bislang nichts: „Ein Armutszeugnis“, findet Quast. Sven-Michael Veit