Zwei Hamburger Polizeibeamte

Er war ein enger Freund und politischer Weggefährte von Thomas Wüppesahl: Andreas Sch. stieg 1978 in den Polizeidienst ein und eckte dort wegen kritischer Auffassungen frühzeitig an. Auch persönlich lernte er polizeiliche Willkür kennen, wie er es 1990 in der Serie „Ein Polizist steigt aus“ in der taz hamburg beschrieb. Gerade die Einsätze gegen Demonstranten beim „zivilen Festnahmezug“ und beim Einsatzzug-Mitte 1986, prägten sein negatives Bild des Polizeiapparats.

Sch. und Kripo-Kommissarsanwärter Wüppesahl schlossen sich der Arbeitsgemeinschaft Kritischer Polizisten an, die sich aufgrund des Hamburger Kessels 1986 – der rechtswidrigen Einschließung von 861 Anti-Atom-Demonstranten – gegründet hatte und polizeiliche Missstände abstellen wollte. Wüppesahl wurde danach in die Abteilung KFZ-Diebstahl strafversetzt, eine Serie juristischer Verfahren endete mit Freisprüchen. In einem Prozess wegen Verfolgung Unschuldiger aber verurteilte ihn das Landgericht im Jahr 2004 und verhängte faktisch ein Berufsverbot. Dieses Urteil wurde inzwischen vom Oberlandesgericht aufgehoben. TAZ