Neue Glocke-Saison

Der Senat kürzt die Zuschüsse, und die Sponsoren halten sich zurück: Dennoch führt die Glocke alle Musikreihen fort

Bremen taz ■ „Wir haben uns den Herausforderungen gestellt“, so formulierte es Jürgen Ehntholt, Geschäftsführer der Glocke bei der Vorstellung der Saison 2005/2006. Die Herausforderungen sind primär finanzieller Art: Der Wirtschaftssenat hat seinen Zuschuss von bislang 700.000 Euro um zehn Prozent gekürzt, gleichzeitig zeigten sich die Sponsoren deutlich zurückhaltender. So hat Kraft Foods seine Unterstützung für die Reihe „Jazz Nights“ eingestellt.

„Durch großes Geschick bei den Verhandlungen mit Künstlern und leichte Einschnitte bei den Marketingmaßnahmen“, so Geschäftsführer Ehntholt, kann das Konzerthaus dennoch alle seine Reihen fortführen. So kann sich das Publikum auch in der folgenden Saison auf die Liederabend-Reihe „Glocke vokal“, das populär angelegte „Glocke spezial“, die „Jazz Nights“ sowie die Familien- und Kinderprogramme einstellen.

Mit dem Liederprogramm hält die Glocke einem künstlerisch anspruchsvollen Nischenprogramm die Stange – eröffnet wird es am 13. November von der Sopranistin Angela Denoke, am 13. 12. folgt der Bariton Ian Bostridge mit einem Schubert-Abend. Weitere Gäste sind Bariton Roman Trekel und Schauspieler Bruno Ganz, die sich am 24. 1. Brahms widmen, sowie am 26. 2. die finnische Sopranistin Soile Isokoski. Das „Glocke spezial“ bringt das Hamburger A-cappella Quartett LaLeLu am 11.11., den Schauspieler Friedrich von Thun mit einem Thomas Mann-Abend am 25.1. sowie die Blasmusiker „Canadian Brass“ am 19.1.. Mit einem Rilke-Programm kommt Oliver Steller am 11.2. und der Pianist Stefan Mickisch wird am 18.3. Wagners „Tristan und Isolde“ vorstellen.

Die „Jazz Nights“ werden am 2.10. von David Sanburn und Lizz Wright eröffnet, am 10.11. holt Holy Coly das für die letzte Saison angekündigte Konzert nach. Die Norwegerin Silje Nergaard kommt am 27.11. und zum wiederholten Mal Till Brönner mit seinem Quartett am 7.11.. Und damit auch die nächste Generation den Weg ins Konzerthaus findet, gibt es Familienkonzerte, „Ohrwurm-Konzerteinführungen“ und Kinder-Ausprobiertage. grä