Kämpfen bis zur letzten Klasse

Das Schulstandortkonzept des Bildungssenators bleibt in der Diskussion. Eltern von Kindern aus von Schließung bedrohten Schulen hoffen auf neue Zahlen

bremen taz ■ Es gibt noch Hoffnung für die Schulen, die auf der Sparliste von Bildungssenator Willi Lemke (SPD) stehen. Das vermuten viele Teilnehmer der gestrigen Sitzung der Bildungsdeputation, in der der angespannte Senator sein Konzept präsentierte. Lemke musste sich den Protest versammelter Eltern und Kinder aus den Schulen Auf der Hohwisch und Osterhop anhören, die sich zu einer kleinen Demonstration versammelt hatten.

In der Sitzung sicherte der Senator den Deputierten zu, dass er bis zum Ende der Sommerferien die fehlenden Anwahlzahlen für sein Konzept nachreichen wolle. Außerdem solle darüber erneut an Runden Tischen in den Stadtteilen diskutiert werden. „Vielleicht gibt es ja auch Möglichkeiten, Schulen zu beraten, wie sie von sich aus kooperieren können“, regte CDU-Bildungspolitiker Claas Rohmeyer an.

Anja Stahmann, bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion forderte, dass Lemke auch Zahlen über Erlöse aus möglichen Schulverkäufen vorlegen solle. Dazu müsse er sagen, wie viele Kinder voraussichtlich in den kommenden Jahren an welchen Orten eingeschult werden. Auch Claas Rohmeyer hält das für nötig. „Es macht keinen Sinn, eine Schule irgendwo zu schließen, um ein paar Jahre später wieder eine zu eröffnen, weil plötzlich wieder junge Familien im Stadtteil leben.“

In der nächsten Sitzung der Bildungsdeputation am 14. Oktober soll über das Standortkonzept entschieden werden. Bis dahin rechnen sich Eltern Chancen aus, ihre Schulen verteidigen zu können – so wie Marcus Neumann von der Stadtteilinitiative Hastedt. „Unsere Schule ist Zentrum des Stadtteils, außerdem integrieren wir viele ausländische Kinder“, so der Elternvertreter. „Wir haben die besseren Argumente und sind optimistisch, dass unsere Schule Auf der Hohwisch bestehen bleibt.“ ky