Viel Sonne im Süden

Rettenbach heißt die neue deutsche Solar-Hauptstadt. Nur acht Top-100-Gemeinden kommen aus dem Norden

FREIBURG taz ■ Das deutsche Solarparadies liegt im Allgäu: In Rettenbach am Auerberg hat jeder Bürger im Durchschnitt Solarstromanlagen mit fast 800 Watt Leistung installiert. Damit gewinnt die bayerische 771-Einwohner-Gemeinde in diesem Jahr erneut die Solarbundesliga. Der Wettbewerb wird von der Deutschen Umwelthilfe und dem Fachmagazin Solarthemen veranstaltet; 785 Städte und Gemeinden hatten sich in diesem Jahr daran beteiligt. Heute werden die Sieger auf einer Meisterfeier in Neckarsulm geehrt.

Besonders spannend ist immer wieder der Kampf um den Titel der Großstädte, nachdem sich Ulm und Freiburg in dieser Kategorie seit einigen Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Wie schon im Vorjahr lag Freiburg auch diesmal knapp vorne. Freiburg kommt auf 21 Watt Photovoltaik pro Kopf, was sich auf mehr als 4 Megawatt in der Stadt summiert. In der Kategorie der Städte zwischen 10.000 und 100.000 Einwohnern gewann in diesem Jahr erstmals Bürstadt in Hessen, nachdem dort die weltgrößte Dachanlage mit 5 Megawatt ans Netz ging. In der Sonderwertung Solarthermie liegt weiterhin der bayerische Ort Schalkham vorne, wo jeder Bürger im Schnitt 1,2 Quadratmeter Solarkollektoren installiert hat.

Der Wettbewerb ist vor allem eine süddeutsche Veranstaltung: Auf den vorderen 100 Plätzen befinden sich 56 Gemeinden aus Bayern, 23 Gemeinden aus Baden-Württemberg und 13 Gemeinden aus Rheinland-Pfalz.

BERNWARD JANZING