WHO-Zentrum in Berlin eröffnet

Frühwarnzentrum für künftige Pandemien eingeweiht

Zur besseren Vorbereitung auf künftige Pandemien hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Berlin ein Pandemiefrühwarnzentrum geschaffen. Das Zentrum wurde am Mittwoch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus eingeweiht.

Das Zentrum soll mithilfe von künstlicher Intelligenz Unmengen von Daten analysieren: etwa über Tiergesundheit, Krankheiten, Bevölkerungsbewegungen, Klimawandelfolgen und vieles mehr. So sollen Muster frühzeitig erkannt und anhand von Computermodellen Bedrohungsszenarien erstellt werden.

Die Bundesregierung hat 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Unter anderem soll die Expertise des Robert Koch-Instituts, der Berliner Charité sowie des Hasso-Plattner-Instituts für Digital Engineering einfließen.

Solche Daten sammeln bislang neben der WHO auch die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE). Das Zentrum braucht aber auch Zulieferungen durch Regierungen, Labore und wissenschaftliche Institute.

Erster Direktor ist der in Deutschland geborene nigerianische Epidemiologe Chikwe Ihekweazu, der zurzeit die Gesundheitsbehörde Nigerias leitet. Das Zentrum startet auf dem Gelände der Charité, einem der Gründungspartner, und soll künftig einen eigenen Campus in Kreuzberg erhalten, wie die WHO mitteilte. (dpa)