VORMERKEN
: Zum Schluss kommt man beim Musikfest vom 20. auch zum gegenwärtigen Jahrhundert

Es geht dem Ende entgegen, das Musikfest Berlin, das sich dieses Jahr insbesonders um das 20. Jahrhundert kümmert. Also dieses zerrissene und todessehnsüchtige, so pathetische wie klägliche Jahrhundert, von Eric Hobsbawm als „Zeitalter der Extreme“ zusammengefasst, an denen auch die Musik nicht vorbeikam und nicht wollte, sodass sich das alles, die Zerrissenheit, das Pathos und die Klage, in den beim Fest präsentierten Kompositionen wiederfindet. Mit denen konnte man die vergangenen beiden Wochen in der Philharmonie so Stück für Stück das 20. Jahrhundert zusammensetzen, in einem musikalischen Porträt. Vorzugsweise mit dem Schaffen von Dmitri Schostakowitsch, der mit seinem fast kompletten Sinfoniensatz diesmal im Zentrum des Musikfests steht, ergänzt durch kräftige (und weiter elektrisierende) Einwürfe von Jannis Xenakis. Im Zieleinlauf ist heute mit den Berliner Philharmonikern Schostakowitschs Zwölfte zu hören, Sonntag steht mit den Bamberger Symphonikern Schostakowitschs Fünfte (plus Haydn und Nono) an, zum Abschluss hat man am Montag mit Haydn, B. A. Zimmermann und der Ersten von Schostakowitsch eine prima Programmzusammenfassung des diesjährigen Musikfests. Einen Ausblick in die musikalische Gegenwart nach dem 20. Jahrhundert erhält man mit einer aktuellen Komposition Enno Poppes dazu. Es spielt die Junge Deutsche Philharmonie, dieses Konzert findet im Konzerthaus statt. TM

■ Musikfest Berlin noch bis Montag, www.berlinerfestspiele.de