Transport von Metallen

Mikroplastik kann als Transportvehikel für Metalle dienen. Das haben Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon in Geesthacht in einer neuen Studie herausgefunden. Bisher habe es lediglich Erkenntnisse darüber gegeben, dass Mikroplastik organische Schadstoffe anreichern und transportieren kann. Je kleiner die Metallpartikel sind, desto größer sei die Anreicherung davon auf dem Plastik. Das Team hat die Anreicherung von 55 verschiedenen Metallen und Halbmetallen an Plastikpartikeln einer Größe von 63 bis 250 Mikrometer untersucht. Es gebe signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Elementen, also Metallen und Halbmetallen, sagte Daniel Pröfrock, Leiter der Abteilung Anorganische Umweltchemie. Chrom, Eisen, Zinn und Seltene Erden lagerten sich fast vollständig an das Mikroplastik an. Andere wie Cadmium, Zink und Kupfer zeigten über die gesamte Versuchszeit nahezu keine Anlagerung am Plastik. Im zweiten Teil des Versuchs zeigten die Forscher, dass die mit Metallen oder Halbmetallen beladenen Partikel die jeweiligen Metallgehalte unter chemischen Bedingungen, wie sie im Verdauungstrakt herrschen, nahezu vollständig wieder freisetzen. „Damit fungieren Mikroplastikpartikel wie eine Art Trojanisches Pferd für Metalle“, so Pröfrock. (epd)