lichtblick der woche: Mit dem Moor auf du und du

Wo es für die meisten Menschen zu matschig wird, fängt für Hans Joosten der Spaß erst an. Der Biologe aus den Niederlanden ist weltweit einer der wichtigsten Moorforscher. Er lehrt und forscht am Greifswald Moor Centrum und hat den Slogan „Moor muss nass“ geprägt. Denn Moorgebiete, die er weltweit von Alaska über den Kongo bis Nordkorea studiert hat, sind riesige Kohlenstofftresore. Das hat der Experte seit 25 Jahren in 600 Publikationen erforscht, eine riesige Bibliothek zusammengetragen, eine einzigartige Datenbank aufgebaut und vor allem immer wieder die deutsche und internationale Politik mit dem Moorschutz genervt. Joosten hat dazu beigetragen, Moore aus der Schmuddelecke zu holen und sich immer wieder für ihre Nutzung mittels „Paludikultur“ stark gemacht. Jetzt bekommt Joosten den Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, mit 500.000 Euro eine der am besten dotierten Auszeichnungen. Er teilt sie sich mit der Frankfurter Artenschutzforscherin Katrin Böhning-Gaese. Joosten, gerade offiziell im „Ruhestand“, will das Geld dafür nutzen, seine PeNCIL-Bibliothek mit 25.000 Moor-Publikationen weiter auszubauen. Und er wird auch weiter konsequent jeden duzen – wohl auch den Bundespräsidenten bei der Preisverleihung am 10.Oktober. (bpo)