sieben sachen
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Dabei: Nguyễn + Transitory mit „Topography of Vulnerabilities #1“ Foto: Irma Fadhila

Raum ist, was du draus machst

Ohne Raum kein Leben, aber ohne Leben keinen Raum. Wie beeinflussen Räume das Denken, Handeln und Erleben? Was bieten Räume und wie lassen sie sich verändern? Das Festival und Symposium „Translating Spaces“ von Labor Sonor untersucht das Konzept Raum in physischer und virtueller Form mit Klangkunst und experimenteller Musik, von freier Improvisation über zeitgenössische Komposition zu Trash-Pop und Noise.

„Labor Sonor – Translating Spaces Festival“: diverse Orte in Berlin (u. a. Ausland, Ballhaus Ost, Spätkauf Pappelallee), 27. 8.-29. 8., www.laborsonor.de

Mit Sand spielen kann politisch sein: die „Wanderdünen“ Foto: Nicholas Bussmann

Die Kunst, im Sand zu spielen

Der Musiker und Komponist Nicholas Bussmann denkt Musik stets weiter als die von ihr ausgelösten Druckverschiebungen in der Luft. Ihm geht es um die Schnittstellen zwischen Musik als soziale Praxis, aber auch als Medium zur Vergesellschaftung. Seine neue Ausstellung „Kosmoskopien“ umfasst neben einem zeitgenössischen Mobile „Dachs Kirsche Schuh“ etwa die „Wanderdünen“, eine Installation und ein Gesellschaftsspiel mit Sandkastentischen, in denen – im Dialog mit den jeweiligen Spiele­lei­te­r*in­nen – Welten entstehen und vergehen.

Ausstellung „Kosmoskopien“: Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 27. 8.–19. 9.

Fu Xiaotong, 103.500 Pinpricks on rice paper, 2020, 115 x 65 cm Foto: courtesy of Hilleckes Probst Galerie & the artist

Zeug, das das Leben schreibt

Der Autor dieser Zeilen wuchs noch mit diesem Zeug auf. Inzwischen hat dieses Zeug mit dem Digitalen eine starke Rivalin bekommen. Auf der „paper positions berlin“ präsentieren 49 internationale Aus­stel­le­r*in­nen zeitgenössische und moderne Kunst im Zusammenhang mit diesem Zeug: Papier. Als Medium, aber auch als jene stoffliche, fragile wie vielseitig einsetzbare Materialität, welche die Menschheit seit Jahrhunderten prägt und voranbrachte. Beim Festival wird zudem erstmals der „Paper Art Award“ verliehen.

„paper positions berlin“: Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz, Französische Str. 33 a–c, 19.–22. 8.

Shooting Star beim „Studio 21“-Festival: die Band 21 downbeat Foto: Andi Weiland

Feiern, aber mit allen

Dass es in Berlin eine große inklusive Musikszene gibt, wissen womöglich nur Insider*innen. Auf dem inklusiven Performancefestival „Studio 21“ können sich alle ein Bild davon machen. Dort gibt es neben Konzerten von Bands wie Stille Van, Station 17 oder Wild Classical Music Ensemble, auch Workshops für Mu­si­ke­r*in­nen mit Behinderung.

„Studio 21“: Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36, 25.–28. 8.

So könnte es ablaufen, auf diesem inklusiven Festival mit Pay-what-you-can-Ticketsystem Foto: Peter van Heesen

Berlin is not am Ring

Für Mu­si­ke­r*in­nen ist es frustrierend. Trotz digitalen Fortschritts ist es immer noch Geld, das Reichweite schafft. Wer im Musikbetrieb die Macht hat, fragt die Musiktheatercombo „glanz & krawall“ in ihrer Performance beim antikapitalistischen Festival „Berlin is not am Ring“.

Berlin is not am Ring: Fahrbereitschaft, Herzbergstr. 40, 20.– 22. 8.

Ein letztes Mal Tegel mit Sonambiente Berlin TXL Foto: Kay-Uwe Rosseburg

Akustische Zweckentfremdung

Einen ganzen Flughafen als Ort für eine Serie verschiedener Klanginstallationen? „Sonambiente Berlin TXL“ präsentiert eine akustische Raumintervention am ehemaligen Flughafen Tegel mit Werken renommierter Musiker- und Künst­ler*innen wie Laurie Anderson, Emeka Ogboh, Susan Philipsz und Blixa Bargeld.

„Sonambiente Berlin TXL – 3rd festival for eyes and ears“: Terminal A/B am Flughafen Berlin-Tegel, 21. 8.–5. 9., www.sonambiente.berlin

Als Schäferin zu sehen: die Sopranistin Andrea Conangla Foto: Oliver Röckle

Ist das fake oder kann das echt?

Warum glauben Menschen Anekdoten, die ihnen erzählt werden? Was genau historisch korrekt ist, mag vielleicht kein Fakt sein, sondern eine kollektive Illusion. Um solche Fragen nach historischer Authentizität, auch als identitätsstiftendes Moment, geht es in „O’ Karakino“, einem Musiktheater von Uday Krishnakumar.

„O’ Karakino“: St. Elisabeth Kirche, 22. 8., 20 Uhr