„Qualitäten sind verschwunden“

Die Präsidentin von Tansania Samia Suluhu Hassan verunglimpft Fußballerinnen

Tansanias Präsidentin Samia Suluhu Hassan hat am Rande eines Empfangs der tansanischen U23-Männer-Nationalmannschaft mit diskriminierenden Bemerkungen über Frauenfußballerinnen für Aufsehen gesorgt. Wie die BBC berichtete, erklärte sie: „Mit ihren flachen Brüsten könnte man denken, dass sie Männer sind und keine Frauen, und wenn man in ihre Gesichter schaut, kann man sich wundern, denn wenn man heiraten will, will man eine Dame mit den Qualitäten, die man möchte, doch diese Qualitäten sind bei Fußballerinnen verschwunden.“

Außerdem sagte die 61-jährige Präsidentin, ein Eheleben bleibe für Fußballerinnen ein Traum. „Denn wenn sie einer zur Frau nimmt, wird seine Mutter fragen, ob sie eine Frau oder nicht doch ein Mann ist.“

Die frühere Regierungschefin Catherine Ruge von der größten Oppositionspartei Chadema kritisierte die Äußerungen scharf: „Die Kommentare von Präsidentin Suluhu Hassan sind eine Erniedrigung und Demütigung für alle Frauen.“

Nach dem Tod ihres Vorgängers John Magufuli wurde Suluhu Hassan im März zur Präsidentin des Landes gewählt. Anfangs erhielt sie viel Lob für ihre scheinbar liberalere Politik. In den letzten Monaten mehren sich jedoch Anzeichen, dass sie den repressiven Kurs von Magufuli fortsetzt.

Um die Förderung des Frauenfußball ist es in Tansania nicht gut bestellt. Das Nationalteam bestritt im Jahr 2002 seine ersten Pflichtspiele und konnte sich bislang lediglich 2010 für die Afrikameisterschaft qualifizieren. (taz)