„Es wird großartig!“

Elphi: Ultimatum der Stadt an Hochtief endet

■ 53, ist kulturpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion und Obfrau im Elphi-Untersuchungsausschuss.

taz: Frau Dobusch, wie ist die Aussicht vom Dach der Elbphilharmonie?

Gabriele Dobusch: (lacht) Also die Anlage habe ich schon mehrfach gesehen, es werden ja auch regelmäßig Führungen angeboten. Aber das Dach konnte ich bisher noch nicht betreten.

Glauben Sie, dass die Stadt heute die verlangte schriftliche Erklärung zum Weiterbau des Konzerthauses bekommt?

Ich rechne damit, dass Hochtief auf jeden Fall reagiert. Die beste Lösung wäre, wenn sie sich zu den gestellten Forderungen bekennen. Ich bin gespannt!

Solche Zusagen gab es bereits. Wie glaubwürdig sind sie noch?

Worauf ich warte, ist Bewegung auf der Baustelle.Und am schönsten wäre es, wenn sich irgendwann das Dach dann senkt.

Die Stadt hat mit der Kündigung des Vertrages gedroht. Wie ginge es dann weiter?

Wenn sie nicht einwilligen, dann würden wir das erst einmal zur Kenntnis nehmen. Aber für konkrete Pläne und weitere Schritte ist es zu früh.

Fertigstellung offen, Kosten unklar: Wie hätte man das Elphi- Debakel verhindern können?

Ich denke, dass man so ein großes Projekt nicht ausschreiben darf, bevor die Planung endgültig abgeschlossen ist. Denn der dadurch entstandene zeitliche Druck ist nicht förderlich.

Wird dereinst, beim Genuss der Konzerte, nicht ein fader Beigeschmack bleiben?

Nö. Es wird einfach großartig! Man kann das Gebäude von so vielen Stellen in der Stadt sehen. Die Elbphilharmonie ist schon jetzt das Wahrzeichen, das der Michel nie war. Und irgendwann werden die Menschen auch stolz darauf sein. Bis dahin dauert es aber vermutlich noch. INTERVIEW: ARS

Am 21. Juni stellte die Stadt dem Baukonzern Hochtief ein weiteres Ultimatum: Bis heute, 4. Juli, soll der Konzern die Wiederaufnahme der Baumaßnahmen am Dach der Philharmonie schriftlich zusichern