südwester
: Vom Markt geregelt

Das Jammern des niedersächsischen Landvolk-Pressedienstes über das desaströse Blaubeerjahresergebnis hat eine politische Dimension: Seit Jahrzehnten propagieren Landvolk und Bauernverband ja eine weltmarktpreisorientierte Agrar­wirtschaft. Jetzt aber geht’s um die Schattenseiten des Naturalien-Außenhandels: „Wenn der Einzelhandel die regionalen Heidelbeeren nur abnimmt, wenn er den osteuropäischen Preis dafür bezahlt, ist das schlichtweg Erpressung“, so der oberste niedersächsische Beerenbauer Fred Eickhorst. Das sei „kein Handel auf Augenhöhe“. Stimmt: Das wäre ja fast so, als würden in Deutschland unbeliebte und daher unverkäufliche Hähnchenteile (Füße, Kämme, Innereien) in Afrika mit Dumpingpreisen lokale Märkte zerstören. Bloß bekommen Ukrainer, Rumänen und Polen für den Blaubeer-Export keine Subventionen.