leserInnenbriefe
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Sie sollen sich wissentlich überfluten lassen

„Sturmfluten als Gefahrenquelle“,

taz Hamburg vom 20. 7. 21

Lieber Herr Knödler, bei Ihrem Artikel über den Hochwasserschutz in Hamburg habe ich den kritischen Geist der taz vermisst. Sie scheinen unwidersprochen die Auskunft des Senates und der Fachbehörden wiederzugeben, obwohl es seit sieben Jahren und der Ausweisung von Überschwemmungsgebieten in Hamburg an den kleinen „Binnengewässern“ Widerspruch und Kritik gibt. Sie könnten unter denjenigen recherchieren, die von diesen Ausweisungen betroffen und bereit sind, von der mühsamen Bitte um tatsächlichen und nicht nur behaupteten Schutz zu berichten. Außerdem gäbe es Hinweise darauf, wie wenig von dem bisherigen Vorgehen der Stadtplanung abgewichen und Flächen weiter versiegelt werden – trotz besseren Wissens. Aktuell sollen 3 Prozent der Betroffenen die Hochwasserlast aus 97 Prozent der Fläche „zwischenspeichern“ – sprich: im Fall von Starkregenereignissen wissentlich überflutet werden.

Susanne Fink-Knodel, Hamburg

Wo ist die Gesprächsbereitschaft?

„Klimaprotest antikolonial“,

taz Hamburg vom 1. 8. 21

Durchaus berechtigte Anliegen sollten durch Gesprächsbereitschaft, Dialog und gegenseitigem Verständnis vorangebracht werden. Leider erkenne ich bei der „Antikolonialen Attacke“ eher Konfliktwillen und offen gezeigten Hass: „Deutschland … muss sterben“, „Rache“ und „… wir werden dieses faschistische System angreifen... “ Das ist der falsche Weg. Black & White, taz.de

Die Überwindung des Kolonialismus

„Klimaprotest antikolonial“,

taz Hamburg vom 1. 8. 21

Hier geht es weniger um Hass als um die Überwindung von Kolonialismus und dessen Kontinuitäten, das Benennen der Täter und den Aufruf zur Positionierung, bzw. Solidarisierung. Realistischerweise, schätze ich, wenden sich jene nicht an die Rechten, sondern eher an die Personen, die in Ansätzen vom antikolonialen Diskurs mitbekommen haben. Antikolonialismus ist ja durchaus Bestandteil linker Politik und der Slogan „Deutschland muss sterben“ ebenso linksradikaler Grundsatz, beruhend auf Antinationalismus. Uranus, taz.de