Fischer läuft, Beck isst

Grüne planen ihren Wahlkampf mit sozialen und arbeitsmarktpolitischen Themen, einem joggenden Außenminister und einer Gemüse verkaufenden Spitzenkandidatin

bremen taz ■ Er kommt, der grüne Hoffnungsträger und ist dabei vielleicht sogar schon einige Kilos leichter. Am 30. August wird Joschka Fischer in Bremen und Bremerhaven erwartet, um Wahlkampf zu machen. „Auf der Bundesdelegiertenkonferenz am Wochenende hat er eine Rede gehalten, die die ganze Partei mitgenommen hat“, sagt Susan Mittrenga, Vorstandssprecherin der Bremer Grünen, die dem Wahlkampf regelrecht entgegen fiebert.

In Bremen soll die Kampagne ganz auf die Spitzenkandidatin Marieluise Beck zugeschnitten werden, die seit 1994 im Bundestag sitzt. Ziel sei es, wieder ein deutliches zweistelliges Ergebnis für die Grünen in Bremen zu erringen, damit die Abgeordnete über die Landesliste wieder ins Parlament einziehen kann. „Wir wollen auf die Menschen zugehen. Marieluise wird etwa auf Wochenmärkten Gemüse verkaufen“, sagt Susan Mittrenga. Außerdem will die Migrationsbeauftragte Beck ihre Reihe „Politik geht durch den Magen“ wieder intensivieren, in der sie meist 15-20 jüngere Menschen zu einem politischen Thema zu sich einlädt und mit ihnen beim Essen diskutiert.

Außerdem wird Beck am Montag, 15. August eine Veranstaltung in Bremerhaven moderieren, in der es um die Bekämpfung der Rechts-Rock-Szene gehen wird. Am Sonntag, 28. August steigt das große Sommerfest – „der Auftakt zum heißen Wahlkampf“, wie Susan Mittrenga es nennt. Dann wird die Bundesvorsitzende Claudia Roth in der Stadt sein, weitere Bundesprominenz folgt, etwa die Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Krista Sager und Bundesumweltminister Jürgen Trittin.

Doch Joschka Fischer soll der unbestrittene Höhepunkt des grünen Wahlkampfs in Bremen sein. Susan Mittrenga: „Wenn wir Glück haben und er fit ist, läuft er auch öffentlich – mit den Bremern. Damit begonnen hat er schon, und ein bisschen abgespeckt. Er macht eben immer alles richtig.“ ky