„J’accuse …!“ – Moses-Mendelssohn-Zentrum illustriert die Dreyfus-Affäre

„J’accuse“, lautete am 13. Januar 1898 die Schlagzeile der französischen Zeitung L’Aurore. „Ich klage an“, schleuderte der Schriftsteller Émile Zola in seinem „Brief an den Präsidenten“ der Öffentlichkeit entgegen und rechnete mit einem antisemitischen Justizskandal ab, der die Republik in eine schwere Krise stürzte. Das Opfer, der jüdische Hauptmann Alfred Dreyfus – auf dem Bild wird gezeigt, wie er gerade degradiert wird –, war zu der Zeit bereits über drei Jahre in Haft. Verbannt auf die Teufelsinsel vor der Küste Französisch Guyanas. Zum 70. Todestag des Elsässers, genau heute, am 12. Juli, dokumentiert das Moses-Mendelssohn-Zentrum in Potsdam die Ereignisse und die öffentliche Debatte darüber mit einer Ausstellung. Originale Plakate, Fotografien, Zeitungen, Bücher und Briefe werfen ein Licht auf Antisemitismus und Gegenwehr. Die Affäre selbst begann am 20. Juli 1894. An dem Tag erschien ein französische Major in der deutschen Botschaft in Paris und bot Militärattaché Max von Schwartzkoppen Spionagedienste an. Der Diplomat notiert in seinem Tagebuch: „Ein französischer Offizier, welcher sich nicht entblödet, zum Verräter an seinem Vaterland zu werden“ – und nimmt das Angebot an. Die Ausstellung ist ab 1. September auch im Centrum judaicum in Berlin zu sehen. EPD BILD:
ULLSTEIN-GRANGER COLLECTION