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Journalist de Vries nach Anschlag in Niederlanden gestorben

Der niederländische niederländische Kriminalreporter Peter R. de Vries ist am Donnerstag seinen Verletzungen erlegen. Vor einer Woche war de Vries bei einem Anschlag im Zentrum von Amsterdam schwer verletzt worden. Ein Mann hatte mehrere Schüsse auf ihn abgegeben. De Vries, regelmäßiger Talkshowgast und auch zur Tatzeit auf dem Weg von einem Amsterdamer Studio zu seinem Auto, begann seine Laufbahn 1978 bei der Zeitung Telegraaf. Seit Jahren beißt er sich an spektakulären, aber auch besonders aussichtslos scheinenden Fällen fest, stellt eigene Recherchen an und verfasst Bücher dazu. Seit 2020 hat er eine neue Funktion: Er ist Vertrauensperson des Kronzeugen Nabil B. im sogenannten Marengo-Prozess gegen den Drogenboss Ridouan T. und 16 weitere Tatverdächtige. Nachdem sowohl der Bruder des Kronzeugen (2018) als auch sein Anwalt Derk Wiersum (2019) ermordet wurden, sah de Vries in dieser Tätigkeit ein „Signal“. Er wollte „zeigen, dass so ein ­Verbrechen sich nicht lohnt und keinen Sinn hat, weil andere ihren Platz ein­nehmen“. (afp)

Landesweite Razzien und Festnahmen

Die Behörden in Belarus haben ihr Vorgehen gegen Medien und Aktivisten massiv verschärft. Am Mittwoch durchsuchten Beamte Büros und Häuser Dutzender Menschenrechtler und Journalisten im ganzen Land. Betroffen war etwa das bekannte Menschenrechtszentrum Wiasna: Zehn Mitarbeiter der Organisation erlebten Razzien in ihren Häusern, durchsucht wurden auch die Büros des Zentrums in Minsk und in anderen Städten. Mehr als 40 Razzien zählten Beobachter.

Andrei Bastunez, der Chef des belarussischen Journalistenverbands, sagte, dass Beamte die Eingangstür der Einrichtung in der Hauptstadt eingetreten und keinen Durchsuchungsbefehl vorgezeigt hätten. Er sprach im Interview der Nachrichtenagentur AP vom „aggressivsten Fließband der Unterdrückung in der neueren Geschichte des Landes, das in Gang gesetzt worden“ sei.

Zu Monatsbeginn hatte das belarussische Komitee für Staatssicherheit (KGB) eine groß angelegte Operation angekündigt, deren Zweck es sei, das Land von „Einzelpersonen mit radikaler Gesinnung zu säubern“. Vergangene Woche gab es dann mehr als 30 Razzien gegen Journalisten und Medienhäuser in Minsk und anderen Regionen. (afp)