Armes Schwein, der Wal

Trauer an der Ostsee, Hoffnung in Neuseeland

Die Wahrheit ist tierlieb. Daran gibt es nichts zu rütteln. Alte Katzen etwa werden gepflegt und gehegt, siech soll kein Tier enden, das ist unser Motto, jetzt und in alle Ewigkeit. Umso heftiger ist die Wahrheit angefasst, erreichen sie Nachrichten, die von der Dummheit der Menschen im Umgang mit dem tierisch Schönen tönen. „Schweinswal vor Grömitz gestorben: Ermittlung wegen Massenstreichelns“ tickerte uns gestern die dpa. Demnach kesselten wohl brunzdumme Volljährige einen ohnehin schon an Herz- und Lungenwürmern leidenden kleinen Wal am Grömitzer Ostseestrand ein und hielten ihn fest. Nur um dann „mehr als 20 Kinder ins Wasser zu rufen, die den Meeressäuger festgehalten, umarmt und gestreichelt haben sollen. Kurz danach soll das Tier schwächer geworden und schließlich verendet sein“. Armes Schwein, du Schweinswal, die Wahrheit gedenkt deiner! Und hofft, dass wenigstens auf der anderen Seite des Planeten ein gestrandetes Orca-Baby durchkommt. Für den kleinen Schwertwal „Toa“, wie ihn Maoris getauft haben, wird auf der neuseeländischen Nord­insel vor Plimmerton Beach nach seiner oder einer Ersatzherde gesucht. Weibliche Orcas nehmen nämlich Wal-Kälber als Ersatzmutter an. Wenigstens eine gute Wal-Nachricht!