taz🐾sachen
: Back to school in der taz

Jung, motiviert, voller Tatendrang und meistens ein bisschen lost. Ich denke, das beschreibt ganz gut die meisten Prak­ti­kan­t:in­nen und Volontär:innen, die wie ich bei der taz gelandet sind. Das Ziel: Journalismus lernen. Aber geht das überhaupt? Nun ja, man munkelt zumindest, die taz sei die größte Jour­na­lis­t:in­nen­schu­le Deutschlands, und journalistische Arbeit ja auch nur ein Handwerk wie jedes andere. Der Nachwuchs bekommt hier die Möglichkeit, Redaktionsarbeit kennenzulernen, sich beim Schreiben auszuprobieren und dabei auch mal auf die Fresse zu fallen, weil man sich eventuell noch zu salopp ausdrückt.

Doch auch Theorie wird gelehrt bei der taz, und zwar im legendären Hausunterricht. Nach langer Pandemiepause findet dieser seit Mitte Juni wieder wöchentlich statt. Mehr oder weniger pünktlich, immer donnerstags um 16 Uhr im Konferenzraum drücken wir Grünlinge wieder die Schulbank. Die Themen sind vielfältig und immer spannend: Mal geht es um Journalismus im Klima-Wahljahr und was das mit Käsebrötchen, Spins und Personalpoker zu tun hat, mal darum, dass die Themen tatsächlich auf der Straße liegen.

Wir lernen, dass professionelle Nestbeschmutzung wichtig ist und was man alles (nicht!) schreiben darf. Obwohl es am Ende meistens doch nicht ganz so schlimm ist, wenn man es trotzdem tut. Und zum Schluss wird der Vortragende immer mit Fragen bombardiert. Danach fühlt man sich immer noch jung, motiviert und voller Tatendrang, doch ein kleines bisschen weniger lost.

Ruth Fuentes