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AFP-Fotograf bei Istanbul-Pride festgenommen

In Istanbul ist ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP, der über eine verbotene Pride-Parade in der türkischen Metropole berichtet hatte, vorübergehend festgenommen worden. Der Fotojournalist Bülent Kilic wurde am Samstag stundenlang auf einer Istanbuler Polizeiwache festgehalten, bevor er am Abend wieder freigelassen wurde. Kilic hat wegen seiner „gewaltsamen Festnahme“ nach eigenen Angaben Anzeige gegen die beteiligten Polizisten erstattet.

Wie auf Bildern in den Online-Netzwerken zu sehen war, wurde Kilic bei seiner Festnahme von Polizisten auf den Boden gepresst. Dabei drückten sie mit ihren Knien auf seinen Rücken und sein Genick. Auch die Kamera des Fotografen wurde seinen Angaben zufolge bei der Festnahme beschädigt. AFP protestierte gegen die gewaltsame Festnahme des Fotografen, der nur seiner „Arbeit als Journalist“ nachgegangen sei.

In der türkischen Metropole hatten sich am Samstag Demonstranten mit Regenbogenfahnen versammelt, um mehr Rechte für die LGBTQ-Gemeinschaft zu fordern. Nach Angaben von Aktivisten wurden auch mehrere Demonstranten festgenommen.

Nach einer großen Pride-Parade mit mehr als 100.000 Teilnehmern im Jahr 2014 hatten die türkischen Behörden den Umzug in den vergangenen Jahren stets untersagt – offiziell aus Sicherheitsgründen. LGBTQ-Gruppen werfen der türkischen Regierung vor, mit einer „Hasskampagne“ zu gewaltsamen Angriffen aufzustacheln. (afp)

Polizei greift Journalisten bei Düsseldorf-Demo an

Bei einer Demonstration in der Düsseldorfer Innenstadt gegen ein geplantes Versammlungsgesetz für NRW sind am Samstag Journalisten von Polizeibeamten attackiert worden. Ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur berichtete, dass er von einem Beamten mehrfach mit einem Schlagstock geschlagen worden sei. Er berichtete zudem von mindestens einem weiteren Kollegen, der ebenfalls angegriffen worden sei. Zuvor sei in den Reihen der Demonstranten Pyrotechnik gezündet worden.

Zu der Demo hatte ein Bündnis „VersammlungsgesetzNRW stoppen! Grundrechte erhalten“ aufgerufen, an dem sich vor allem politisch links stehende Gruppen beteiligten. Das Bündnis befürchtet nach eigenen Angaben die Abschaffung des Grundrechts der Versammlungsfreiheit durch das neue Gesetz. Schätzungen zufolge demonstrierten rund 6.000 Menschen. (dpa)