Knastversorger auf freiem Fuß

51-Jähriger soll Häftlingen in Heidering unter anderem Drogen und Handys beschafft haben

Der mutmaßliche Drogenkurier, der regelmäßig Betäubungsmittel in das Berliner Gefängnis Heidering geschmuggelt haben soll, ist wieder auf freiem Fuß. Nachdem der 51-Jährige am Samstagmorgen mit einem Rucksack voller Drogen erwischt worden war, wurde der Haftbefehl inzwischen außer Vollzug gesetzt, wie die Staatsanwaltschaft Potsdam am Montag mitteilte. Der Mann verfüge über feste Bindungen und habe strenge Meldeauflagen, sagte Sprecher Markus Nolte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 51-Jährigen wegen unerlaubtem Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.

Am Samstagmorgen hatten Wachleute den externen Küchenmitarbeiter enttarnt. Bei einer Kontrolle vor Dienstbeginn fanden sie in seinem Rucksack allerlei Drogentütchen, Ampullen mit Testosteron und Handys sowie Ladezubehör und SIM-Karten, wie die Berliner Justizverwaltung mitteilte. Die Küche wird von einer externen Firma betrieben.

Demnach war der Mann seit Jahresbeginn im Blick der Ermittler. Vermutet wurde, dass er regelmäßig Drogen in die Männer-Haftanstalt auf einem Berliner Areal im Land Brandenburg einschmuggelt, so ein Sprecher. Nachdem sich die Hinweise verdichtet hätten, schlugen die Beamten zu. Sie durchsuchten laut Justizangaben darüber hinaus seine Wohnung. Wie die Behörden auf den 51-Jährigen gekommen sind, dazu wollte die Staatsanwaltschaft „aus ermittlungstaktischen Gründen“ keine Angaben machen. (dpa)