… befasst sich ein Gericht mit toten Vögeln

Das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg beschäftigt sich ab heute mit dem Tod von mehr als 700 Falken. Die gehörten Hans-Jürgen und Harald Küspert. Sie betreiben seit 1990 ihre Falkenzucht in Helvesiek (Kreis Rothenburg/Wümme). Auch arabische Scheichs zählten zu ihren Kunden, bis das mysteriöse Falkensterben im Jahr 2000 begann. Die Brüder sind sich sicher, dass dessen Ursache in der benachbarten Speisepilzzucht zu suchen ist. Denn der Nährboden für den Speisepilz ist ein Sägemehlgemisch. Diesem werden unter freiem Himmel Pilzsporen in hoher Konzentration zugesetzt.

„Die Vögel haben die Sporen eingeatmet und sind an einer Lungenkrankheit verendet“, sagt Hans-Jürgen Küspert. Eine Schadenersatzklage gegen den Betreiber der Pilzzucht scheiterte in erster Instanz. Jetzt klagen die Brüder gegen den Landkreis, der die bis 2006 illegal betriebene Anlage genehmigt hatte. Sie fordern, dass der Nährboden in geschlossenen Räumen gemischt wird. Bis die Luft rein ist, haben die Küsperts die Zucht nach Spanien verlagert.