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AfD-“Flügel“-Leute sollen fliegen

Der Parteivorstand der AfD hat sich bei einer Telefonkonferenz dafür ausgesprochen, den Parteiausschluss von drei führenden Vertretern aus Niedersachsen zu beantragen. Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten versucht, das vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte und formal aufgelöste „Flügel“-Netzwerk in der Partei wieder aufleben zu lassen. Wie die Deutsche Presse-Agentur im Anschluss an die Besprechung aus Teilnehmerkreisen erfuhr, gab es allerdings Zweifel, ob die Mehrheit bei der Abstimmung über die drei Parteiausschlussverfahren jeweils ausreichend war. Der stellvertretende AfD-Landesvorsitzende Stefan Bothe will das Ausschlussverfahren nicht hinnehmen. Bei dem Treffen im Februar, von dem ein Tonmitschnitt und ein Protokoll nach außen gedrungen sind, sei es nicht um ein Wiederbeleben des „Flügels“ gegangen. Vielmehr habe es sich um ein privates Unterstützertreffen gehandelt, erklärte Bothe, der auch Abgeordneter des niedersächsischen Landtags ist, am Montag. Dass entgegen dem Wissen der Teilnehmer ein Mitschnitt gemacht worden sei, habe er angezeigt. (dpa)

Mehr ärztliche Infrastruktur

Der Aufbau eines neuen Regionalen Versorgungszentrums in Baddeckenstedt im Kreis Wolfenbüttel wird mit 71.000 Euro vom Land gefördert. Mit dem Geld soll ein Konzept für den Aufbau erstellt werden. In dem Zentrum in kommunaler Trägerschaft soll vor allem die medizinische Versorgung der Gegend sichergestellt werden. Neben Baddeckenstedt soll das neue Modell auch in Alfeld, Nordholz im Kreis Cuxhaven und Nordenham in der Wesermarsch erprobt werden. Ein fünfter Standort ist laut Ministerium im Landkreis Schaumburg geplant. Niedersachsens Regionalministerin Birgit Honé (SPD) stellte einen Ausbau des Programms in Aussicht. Angesichts der schwierigen Nachbesetzung von Hausarztpraxen im ländlichen Raum brauche es neue Ideen. (dpa)

Ältesten Schuh gefunden

Archäologen haben an einem historischen Bohlenweg im Moor zwischen Diepholz und Lohne einen mehr als 2000 Jahre alten Lederschuh gefunden. Wie das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege mitteilte, dürfte es sich bei dem Schuh um das älteste Exemplar in Niedersachsen handeln. Bei dem Schuh aus der späten Eisenzeit handele es sich um eine Art Sandale, die am vorderen Ende gerafft und mit einem Lederriemen zusammengehalten wird. Zwar sind dem Landesamt zufolge schon früher in Mooren Lederschuhe gefunden worden, die aber allesamt einige Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte jünger sind. Jeder dieser Schuhe sei ein mit großem handwerklichen Geschick hergestelltes und für seine Trägerinnen und Träger angepasstes Einzelstück. Der Schuh wurde in der Nähe der Reste einer zerbrochenen Wagenachse und weiterer Wagenstücke entdeckt. Wahrscheinlich brach die Achse des hölzernen, vermutlich von Rindern gezogenen Wagens. Bei dem Unfall auf dem holprigen Weg sei die Sandale wohl im Morast stecken geblieben. Experten des Landesamtes und der Grabungsfirma Denkmal 3D aus Vechta untersuchen seit Juni 2019 den mehr als vier Kilometer langen Bohlenweg PR6 zwischen Diepholz und Lohne, der einer der längsten Moorwege weltweit sein soll. (dpa)