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Umsatzeinbrüche in der Kulturbranche

Laut dem Bericht des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags ist die Kultur- und Kreativwirtschaft eine der am härtesten von der Coronapandemie betroffenen Branchen. 70 Prozent Umsatzeinbrüche gab es im Bereich der darstellenden Künste, 60 Prozent in der Musikwirtschaft. Laut dem Bericht konnten die finanziellen Verluste auch durch die „vielfältigen Förder- und Hilfsprogramme auf Bundes- und Landesebene nur ansatzweise kompensiert werden“. Erhard Grundl, Sprecher für Kulturpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, kritisierte die Bundesregierung für ihre Versäumnisse und bezeichnete den Bericht als „Warnschuss“. Das offensichtliche „Nichtverstehen“ der Abläufe durch Bundesfinanzminister Olaf Scholz verschärfe die Lage vieler Betroffenen zusätzlich. Weiterhin rief Grundl zu einer nachhaltigen Wiederaufbaustrategie für die Zeit nach der Krise auf. Es brauche ein „Existenzgeld“ und einen Schutzfonds für Kreative. Kommunen sollten in der Zukunft nicht an Kultur sparen müssen.

Komponist warnt Regierung

Der britische Komponist Andrew Lloyd Webber hat seine Regierung davor gewarnt, die geplante Aufhebung aller Corona­maßnahmen aufzuschieben. „Wir werden sagen: „Kommt zum Theater und nehmt uns fest“, sagte der 73-Jährige dem Telegraph auf die Frage, was er tun werde, wenn die Lockerungen verschoben würden und er seine Theater nicht wieder bei voller Auslastung öffnen dürfe. In England ist für den 21. Juni laut Stufenplan der Regierung die Aufhebung der noch verbliebenen Coronabeschränkungen geplant. Für viele Theater ist dieser Schritt bedeutsam, da es sich bei nur halber Auslastung nicht lohnt, Großproduktionen auf die Bühne zu bringen. Wegen der rapiden Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Delta-Variante könnte der große Tag der Freiheit, auf den viele Menschen in England hinfiebern, verschoben werden. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in den vergangenen Wochen von sehr niedrigem Niveau wieder gestiegen und liegt aktuell bei rund 46.

Öffentliche Trauerfeier

Die Schriftstellerin Friederike Mayröcker, die am 4. Juni im Alter von 96 Jahren gestorben ist, wird am 17. Juni auf dem Wiener Zentralfriedhof in einer öffentlichen Trauerfeier (15 Uhr, Halle 2) verabschiedet. Anschließend wird sie in einem Ehrengrab der Stadt Wien beigesetzt, in dem auch ihr im Jahr 2000 verstorbener Lebensgefährte und Dichterkollege Ernst Jandl liegt.