sieben sachen
:

Roberta Busechian lässt Loops erklingen Foto: Roberta Busechian

Mit Kinderaugen lauschen

Dunkle Räume, Licht und Wasser, Bewegung und Schatten, das Zusammenspiel von Klang und Natur: Für diese Themen entschieden sich Berliner Grund­schü­le­r*in­nen und kuratierten ihre eigenen Ausstellungen mit Werken von Berliner Künstler*innen. Den Auftakt macht die Picasso-Grundschule mit der Ausstellung „Takeover. Plastik hört auf Pilz“, für die Roberta Busechian und Tue Greenfort neue sinnliche Werke schufen. Busechian entwickelte etwa drei Klanginstallationen, die die Geräusche des Bodens, des Gehens und des Himmels neu arrangieren.

Takeover. Plastik hört auf Pilz: ab 7. 6., Gropiusbau Südplatz, Mi.–Mo. 10–19 Uhr, www.berlinerfestspiele.de

Der Ara gilt als Symbol aufstrebender Macht Foto: Ginevra Panzetti

Repräsentationen der Macht

Chimäre und Fabelwesen treten in Erscheinung wie in einem mittelalterlichen Bestiarium – und erzählen von Konflikten, die sich wohl im Umfeld symbolträchtiger Schlachtfelder abgespielt haben. Als Eröffnung des Festivals „Open Spaces“ präsentieren das radialsystem und die Tanzfabrik Berlin das preisgekrönte Künst­le­r*in­nen­duo Ginevra Panzetti und Enrico Ticconi mit ihrer Performance „ARA! ARA!“ als Videodokumentation der Bühnenfassung, die als Uraufführung online gezeigt wird.

Eröffnung Open Spaces: ARA! ARA!, 10. 6., 19 Uhr, radialsystem, bis 16. 6. verfügbar, www.radialsystem.de

Cécile Wajsbrot spricht über Berlin als Fluchtort Foto: imago/Christian Thiel

Et après?

Bis vor einigen Jahren galt Berlin als eine Metropole der frankophonen Gegenwartsliteratur. Inzwischen sind viele Autorinnen* weggezogen, prägen jedoch weiterhin die Literatur der Stadt und bleiben in ihrem Schreiben mit der Stadt verbunden. Zweimal im Jahr begibt sich deshalb das Projekt „Parataxe“ zum Symposium im LCB auf Spurensuche. Welche französischsprachigen Autorinnen* sind hier tätig und welche Phänomene und Trends zeichnen frankophone Literatur aus? Außerdem: Eine vielstimmige Berliner Hommage an Françoise Cactus sowie eine abendliche Uraufführung des ersten Akts von Marie NDiayes Theaterstück „Berlin mein Junge“ aus dem Berliner Corbusierhaus.

Parataxe Symposium VIII: Livestream, LCB, 5. 6., ab 13.30 Uhr, Programm unter: www.lcb.de

Die niederländische Autorin Marieke Lucas Rijnveld Foto: Suhrkamp Verlag

Reichtum der Gegenwartslyrik

Mit „Was man sät“ lieferte die niederländische Dichterin* Marieke Lucas Rijneveld einen gefeierten Debütroman. Die Debatte über die Übersetzung eines Poems von Amanda Gorman machte sie auch den Nichtleserinnen* bekannt. Um Vielsprachigkeit und Sprachenpolitik geht es unter dem Titel „Weltklang“ auch am Eröffnungsabend des Poesiefestivals – mit Texten von ihr und anderen Gästen.

Poesiefestival 2021, 11.–17. 6., www.haus-fuer-poesie.org

Marion Wenzel, o. T., Barytabzug, aus der Reihe: „Pleinair Mikroelektronik Frankfurt (Oder)“ Foto: Marion Wenzel

Utopie und Alltag

170.000 Objekte der Alltagskultur und 18.500 Kunstwerke sowie Kunsthandwerk. Das ist der Bestand zur Kulturgeschichte der DDR im Museum „Utopie und Alltag“. Am neuen Standort Eisenhüttenstadt, der als „erste sozialistische Stadt“ geplanten Planstadt, kommt nun auch noch das architektonische und städtebauliche Erbe hinzu. Das ist schon einen Ausflug wert. Am 6. 6. eröffnet zudem die Ausstellung „Дружба!“ (Druschba, dt. Freundschaft) über die Kulturkampagne zum Bau der Erdgasleitungen.

Museum Utopie und Alltag, Erich-Weinert-Allee 3, Eisenhüttenstadt, www.utopieundalltag.de

Die Welt ist kompliziert Foto: Arno Declair

Die Teilung der Welt

Am Ursprung aller Dinge steht Gaia, die Schöpferin der Erde, mit all ihrem Chaos und Widersprüchen – denn sie macht das zum ersten Mal. Auch der Phallus war nur ein Missgeschick, der den Lauf der Welt verändern wird. Das DT zeigt die Uraufführung von „Gaia googelt nicht“ von Nele Stuhler im Hoftheater.

Gaia googelt nicht, Deutsches Theater, Open-Air, Schumannstraße 13A, ab 9. 6., 20 Uhr, nur noch Restkarten

Der Deutsche Volksrat im ehemaligen Gebäude des NS-Propagandaministeriums am Thälmannplatz, Berlin 1949, (Postkartendetail) Foto: Schumann

Ringen um die Geschichte

Über Orte des NS-Terrors in Ostberlin, wie etwa das Konzentrationslager im SA-Gefängnis Papestraße, wurde lange geschwiegen. Die Ausstellung „Ausgeblendet. Der Umgang mit NS-Täterorten in Ost-Berlin“ widmet sich in Kooperation mit der Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz dem Prozess der Sichtbarmachung dieses Teils der deutschen Geschichte.

Gedenkort SA-Gefängnis Papestraße, Werner-Voss-Damm 54a, Anmeldung: www.gedenkort-papestrasse.de