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Der Beirat soll es richten

„Eine Nazi-Würdigung weniger“,

taz Bremen vom 20. 5. 21

Es stimmt nicht, dass der Anstoß für die Umbenennung sowohl von Anwohner:innen als auch von der grünen Beiratsfraktion kam. Die Veranlassung war meine E-Mail-Nachricht von Juni 2018 an das Ortsamt mit der Bitte, den Beirat bzgl. des Namensgebers in Kenntnis zu setzen, nachdem ich mich über diese mir unbekannte Person informiert hatte; die Fraktion der Grünen hat diese Anregung aufgegriffen. Es gibt auch andere „problematische“ Straßennamen, bei denen nichts unternommen wird, weil die Namensgeber dafür nicht „skandalös genug“ sind: nicht weit weg vom Achterhook gibt es die Heinrich-Goebel-Straße. Die erhielt ihren Namen, weil offensichtlich eine „zuständige Stelle“ den Namen in einem Lexikon als „wahren Erfinder der Glühlampe“ gefunden hatte. Diese Einordnung entbehrt jeder sachlichen Grundlage: tatsächlich war Goebel ein Hochstapler und Kleinkrimineller, der sich als falscher Zeuge in letztlich erfolglosen Patentrechtsprozessen gegen Edison ins­trumentalisieren ließ. Ich hatte beim Beirat deswegen die Umbenennung beantragt, was abgelehnt wurde, weil ich dafür ein Votum der Anwohner beibringen müsste, was ich nicht als meine Aufgabe ansah. Entsprechende hatte ich in meiner Mitteilung an den Beirat auch geschrieben, dass ich auch im Fall der „Nazi-Straße“ die Anwohner nicht agitieren würde. R. Kusmierz, taz.de