taz🐾sachen: LMd-Edition Türkei erschienen
Manchmal hat man es als Redakteur nicht leicht. Etwa wenn der Verlag, aus dessen Programm man gern einen Text verwenden würde, Insolvenz angemeldet hat und die Rechte der Publikation bei der Schuldnerin gelandet sind. Oder wenn die Insolvenzanwältin nach zwei Monaten feststellt, dass die Rechte doch nicht zur Insolvenzmasse gehören, da der Vertrag mit dem türkischen Verlag ausgelaufen ist, in dem das Buch ursprünglich erschienen war. Oder wenn der türkische Verlag auf Anfrage mitteilt, dass der Autor mittlerweile im Gefängnis sitzt und die Einholung seiner Einwilligung länger dauern könnte.
Aber letzten Endes klappt meist dann doch alles. So auch hier: Am 4. Mai ist das neue LMd-Editionsheft über die Türkei erschienen. Darin geht es um die zunehmend autokratischen Tendenzen im Land, um inhaftierte Journalisten, den Kurdenkonflikt. Dass auch der Blick auf die türkische Zivilgesellschaft nicht zu kurz kommt, ist vor allem dem ehemaligen Team von taz gazete und insbesondere Ali Çelikkan zu verdanken – unseren früheren Nachbarn im 4. Stock des taz-Hauses! Ohne die taz gazete wäre keine Reportage über den Widerstand gegen das geplante Megaprojekt eines zweiten Bosporus im Heft oder über die Goldgräberstimmung im anatolischen Hochland und ihre katastrophalen Umweltfolgen und auch kein Text über die Graffiti-Künstlerin aus Diyarbakır, die gegen das Trauma des Krieges anmalt. Jakob Farah
Le Monde diplomatique: „Türkei. Gezi, Gülen, Großmachtträume“. Im Handel oder online: monde-diplomatique.de/edition-lmd
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