SOUNDTRACK

Nach dem zwischenzeitlichen Ende von Atari Teenage Riot trieb es Hanin Elias als Solokünstlerin durch die Weiten des Digital Hardcore und andere Gefilde elektronischer Musik. Eine Reihe von Kollaborationen, unter anderem mit Le Tigre, Thurston Moore und Jello Biafra, waren die Folge. Daneben betreibt Elias auch noch das, vornehmlich auf die Unterstützung weiblicher Künstlerinnen angelegte Label Fatal Recordings. Und live? Haut Sie dir immer noch einfach stilvoll eine rein. Do, 12. 7., 21 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84

Alain Meyer steht auf der Bühne meistens alleine da, manchmal tut er dabei so, als sei er zu zweit und ist es in seltenen Fällen auch. Das Schweizer „Einmannband-Duo“ Gonzo & Mr. Wonkeyman präsentiert sich dabei – sowohl musikalisch als auch in der Haltung – als Kind der 60er-Jahre. Hier wird noch jener alte, straßenstaubige Geist der Präpunk-Rockrebellion ausgelebt, von dem man annehmen kann, dass er sich zum Beispiel Jüngeren nicht auf den ersten Blick erschließt. Dem personalisierten Protestsong zwischen Stones, Bob Dylan, Neil Young, den richtigen Verweisen auf New Wave und Kunst werden die wohl eher mit einem Stirnrunzeln begegnen. Die ausgegebene Parole „Fuck the Peace“ verstehen allerdings auch sie. Fr, 13. 7., 21 Uhr, Hasenschaukel, Silbersackstraße 17

Ganz kurz ist man am Beginn des Songs geneigt, Passenger als mittelinteressante so genannte Indie-Band mit so genanntem Folk-Einschlag einzuorden und schnell wieder zu vergessen. Dann aber fängt Michael Rosenberg an zu singen und man fragt sich in ungefähr dieser Reihenfolge: Wie kommen die Schlümpfe in den Song? Warum nicht auch mal selber Helium nehmen? Ist das nicht doch zu gut, um es wieder zu vergessen? Ist es! Und Rosenbergs irgendwie immer etwas gepitcht klingende Stimme spielt für dieses Urteil eine zwar gewichtige, aber nicht einmal die einzige Rolle. Der live von dem einen oder anderen Mitmusikanten verstärkte Mann aus England und Australien macht nämlich auf seiner Akustikgitarre außerordentlich schöne, gleichzeitig sonnig, aber nicht zu optimistisch klingende, klug komponierte Songs, die mit Elliott Smith, der landläufigen Totschlag-Referenz, garantiert nicht viel zu tun haben. Man schmilzt aber trotzdem dahin. So ist Pop wohl, wenn alles gut geht. Sa, 14. 7, 18 Uhr, Prinzenbar, Kastanienallee 11NILS SCHUHMACHER