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14. Super-8-Abend auf der Breminale

Bei dem Super-8-Filmfest zeigen Bremer Filmemacher ihre Werke, die sie selber noch nicht gesehen haben. Das Bremer Filmbüro veranstaltet diese flimmernden Wundertüten schon seit einiger Zeit. Interessierte Künstler und Amateure bekommen einen Super-8-Film, auf den sie ihre Werke aufnehmen, den sie dann aber unentwickelt zurückgeben. Erst bei der Vorführung wird dann feierlich das Kuvert vom Entwicklungswerk geöffnet und die Filme direkt danach vorgeführt. Falsch belichtete Schemen oder Meisterwerk – alles ist möglich.

Der Super-8-Abend findet am Freitag ab 23 Uhr im Hofnarr auf der Breminale statt

Teknolust USA / Deutschland 2002, R: Lynn Hershman Leeson, D: Tilda Swinton, Jeremy Davies / Originalfassung ohne Untertitel

“Wahrscheinlich ist die Idee zu „Teknolust“ aus einem Witz in den Computerlabs von Silicon Valley heraus entstanden. Damals, in den Neunzigern, war „Cyber-Feminismus“ gerade das neue Schlagwort. Heute wirkt Lynn Hershman Leesons neuer Film vor allem so befremdlich, weil die Manifeste von Donna Haraway längst von techno-feministischen Diskursen überholt worden sind. Hershman Leeson setzt in „Teknolust“ dem Urvertrauen in die Technologie die Kraft authentischer Liebe entgegen, wenn auch nichts mehr so real ist, wie es scheint. Am Ende schlüpft die Schöpferin in ihre virtuelle Rolle, während ihr Klon Urlaub in der Realität machen darf. Den Unterschied merkt sowieso niemand mehr.“Teknolust“ folgt seiner Idee bewusst halbherzig und nutzt den Handlungsfaden eher für flüchtige Abstecher in semiphilosophische Nebenfelder oder die Absurditäten unterschiedlichster Nerdexistenzen. Hershman Leesons surreale Digi-noir-Stimmung jedenfalls passt zur Zerfahrenheit des Drehbuchs, falls der Film je so etwas besessen oder gebraucht hat. Die Verwirrtheit, mit der „Teknolust“ spielt und die Jeremy Davies als sozial gestörter „Copyboy“ verkörpert, ist charmant und angenehm ziellos“ schrieb Andreas Busche in der taz.

„Teknolust“ läuft Mi um 19.30 Uhr im City 46, davor hält Prof. Dr. Winfried Pauleit einen Vortrag unter dem Titel „Biographie versus Technologie – Wie Cyborgs vom Kino lernen“

Drugstore Cowboy USA 1989, R: Gus Van Sant, D: Matt Dillon, Kelly Lynch

„Ein junger Junkie und seine Clique stehen voll auf Drogen. Die nächste Spritze und der nächste Überfall auf eine Apotheke bestimmen den Alltag. Erst als sein ausgeprägter Aberglaube dem jungen Mann eine düstere Zukunft verheißt, wird zumindest für ihn der Ausstieg möglich. Doch die Drogen holen ihn auf eine ganz andere Art ein. Ein in Inszenierung, Fotografie und Darstellung herausragender ‚kleiner‘ Film, der konsequent aus dem Blickwinkel der Betroffenen berichtet. Mit Galgenhumor und Absurditäten gespickt, erzählt er die tragische Variante einer modernen Schelmengeschichte. Er betreibt keine Ursachenforschung, vermeidet Schuld-zuweisungen und spiegelt so den Kreislauf der Abhängigkeit als von der übrigen Welt losgelöstes Leben.“ (Lexikon des internationalen Films)

„Drugstore Cowboy“ läuft Do–Mo um 22 Uhr im City 46