Eine Stiftung für die Elbe

GEWÄSSERSCHUTZ Hamburg will in Zusammenarbeit mit seinen Nachbarländern die Elbe renaturieren

Der Hamburger Senat hat am Dienstag die Gründung der „Stiftung Lebensraum Elbe“ auf den Weg gebracht und damit eine zentrale Koalitionsvereinbarung eingelöst. Mit der Stiftung, die über ein Gründungskapital von zehn Millionen Euro verfügt, soll die ökologische Qualität des Flusses verbessert werden. Sie war der CDU von der GAL als Ausgleich für eine weitere Elbvertiefung abgerungen worden.

Der Fonds speist sich vor allem aus dem Vier-Prozent-Anteil der von den Reedereien zu zahlenden Hafengelder (circa 1 – 1,5 Millionen Euro jährlich) und einem Zuschuss der Hafenbehörde „Hamburg Port Authority“ von 7,5 Millionen Euro in den kommenden zehn Jahren. So soll das Stiftungskapital schrittweise bis auf 40 Millionen Euro aufgestockt und derweil die Zinsen genutzt werden, um die Elbe zu renaturieren. Für den Sauerstoffhaushalt wichtige Flachwasserzonen sollen geschaffen, Wattflächen entwickelt, Deiche rückverlegt, alte Elbarme wieder geöffnet und Uferzonen naturnah gestaltet werden.

Dabei ist der Stiftungsvorstand, der über die Projekte entscheidet, paritätisch besetzt: Fünf Vertretern der Landesregierung und der Hamburger Hafenwirtschaft stehen genauso viele Abgesandte der Naturschutzverbände gegenüber – bei Stimmgleichheit entscheidet das Votum des Vorsitzenden, der von beiden Seiten vorher bestätigt worden sein muss. Da die angedachten Maßnahmen die Elbe zwischen Geesthacht und Cuxhaven betreffen, plant Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) nicht nur eine „enge Abstimmung mit Niedersachsen und Schleswig-Holstein“, sondern erhofft sich von hier auch „Zustiftungen“ für Elbprojekte. MAC