sieben sachen
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Urbane Cowboys in „Don’t Fence Me In“ Foto: Ann Sophie Lindström

Wie zusammen leben?

In Berlin leben mehr als 17.000 Insekten-, 180 Brutvogel- und 59 Säugetierarten. In der Wahrnehmung der Einwohnerinnen* der Stadt kommen sie jedoch kaum vor. Die Ausstellung „Cohabitation“ von Ina Wudtke (ab 5. 6.) fordert, Tiere und Menschen als gleichberechtige Akteurinnen* anzuerkennen. Im Vorfeld kann bei „Stadterkundungen“ zu Orten wie dem Alexanderplatz, Haus der Statistik oder dem silent green das Thema anschaulich diskutiert werden. Unter anderem mit Club Real und Cord Riechelmann.

Cohabitation Stadterkundungen, ab 21. 5., Ausstellung und Begleitprogramm: archplus.net/de/cohabitation

Andrej und David Hermlin im Video „Lied des Schiffsjungen“ Foto: Ina Wudtke

Archiv der Autorinnen*

Die im Berliner Arbeitermilieu aufgewachsene Schauspielerin und Schriftstellerin Margarete Steffin (1908–1941) blieb trotz ihrer Arbeit mit Bertolt Brecht weitgehend unbekannt. 1933 flüchtete sie mit ihm und seiner Frau nach Dänemark und später nach Moskau, wo sie an Tuberkulose starb. Im Rahmen von Ina Wudtkes Ausstellung „Greif zur Feder“, die sich marxistischen Ar­bei­ter­schrift­stel­le­r*in­nen in der Weimarer Republik und dieser Tradition in der DDR widmet, ist unter anderem auch Steffins „Lied des Schiffsjungen“, für das Hanns Eisler die Musik schrieb, zu hören.

Greif zur Feder: alpha nova & galerie futura, Am Flutgraben 3, 20. 5., 19 Uhr: Performance “Kunst ist Waffe“

Kennt sich mit Chemie aus: Mariam Rasheed Foto: Promo

Welche Sprachen spricht Berlin?

Die Berliner Literarische Aktion lädt regelmäßig Autorinnen* ein, die in anderen Sprachen als Deutsch schreiben – zu Lesung und Gesprächen, bei denen auch ihre Übersetzungen vorgestellt werden. Im Panda-Theater zu Gast sind diesmal die im polnischen Posen geborene Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin Dorota Danielewicz und die studierte Verfahrenstechnikerin, Künstlerin und Spoken-Word-Dichterin aus Alexandria, Ägypten, Mariam Rasheed. Moderation: Martin Jankowski. Der sogenannten Notbremse wegen als Livestream auf Youtube.

Parataxe – mit Dorota Danielewicz und Mariam Rasheed: 18. 5., 20 Uhr, www.panda-platforma.berlin

Wer lange liest, muss auch was essen Foto: „Bananenbrot“, Merle Koch, Aufbau Haus

Digital, aber live!

Die legendäre Lange Buchnacht digital? Na ja, vielleicht setzt man sich ja mit einem Getränk, einem weiteren Haushalt und mit Smartphone und Kopfhörer bewaffnet auf den Heinrichplatz und lauscht etwa der Szenischen Lesung „Traum und Trauma“, einem Minutenprotokoll der Besetzung und Räumung der Mainzer Straße 1990.

15. 5, 17–23 Uhr, www.lange-buchnacht.de

T. Will mit DJ-Set und Tanzvideo in den Sophiensaelen Foto: Fo­to:­ Thya­go Sainte

Körper und Melancholie

Der Performer und Künstler T. Will erforscht Rhythmus und Klang in Bezug auf den Körper und seine Umgebung. Sein u. a. mit Nkisi produziertes Tanzvideo feiert heute Onlinepremiere. Im Stream sprechen die beiden außerdem mit der Tanzwissenschaftlerin Mariama Diagne über die Wechselbeziehung von Race, Gender und Melancholie.

New Techniques II: 17. 5., 19 Uhr, www.sophiensaele.com

„Data-Land“ ist Teil der Trilogie „Customerzombification“ Foto: Linda Hanses

It’s the redemption, stupid!

In einem idealen Land namens „True“ leben die Menschen dank smarter Algorithmen und weltbester KI ein Leben in totaler Harmonie. Doch wer dort aufgenommen werden möchte, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Per Handy-App und Computer kann das Publikum im Game-Theater-Stück des freien Ensembles Borgtheater sein Glück versuchen. Coach und Beratungsgespräch inklusive.

Premiere „Data-Land“, 20. 5., 20 Uhr, 10/7€, weitere Termine, App und Stream: www.borgtheater.org

Haarig: die Inszenierung „Verschlingerin“ Foto: system rhizoma

Was wir sein wollen

Drei Köpfe, drei Ideen davon, wie ein Mädchen, eine Frau, Mutter oder Tochter zu sein hat. Das Figurentheater-Stück „Verschlingerin“ beschäftigt sich auf haarige Weise mit „weiblichen“ Rollenvorstellungen. Video-Stream mit anschließendem Publikumsgespräch aus der Schaubude.

Stream „Die Verschlingerin“: 15. 5., 20 Uhr, solidarisches Preissystem ab 3 €, www.schaubude.berlin/de