leserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Bundeswehr will ihre Präsenz normalisieren

„Opa was vom Krieg erzählen“,

taz nord vom 22. 4. 21

Besten Dank für Ihren interessanten Artikel.

Mein Gedanke zu diesem Thema ist, dass diese zunehmenden Einsätze im Inneren auch dem Ziel dienen, der Bevölkerung die vermeintlich „gute“ Seite der Bundeswehr zu zeigen und ihre Präsenz im öffentlichen Raum zu „normalisieren“. Das ist eine gefährliche Entwicklung, weil sie dazu beitragen kann, die durchaus kritische öffentliche Wahrnehmung der Bundeswehr zu trüben oder zu verwässern. Von daher ist Ihr Artikel ein guter Beitrag, um die Aufmerksamkeit für dieses Thema zu schärfen. Marc Schlichtherle, Bremen

Kritik am Bundeswehr-Einsatz ist undifferenziert

„Opa was vom Krieg erzählen“,

taz nord vom 22. 4. 21

Die Kritiker argumentieren hier deutlich zu undifferenziert. Das eine ist die Unterstützung durch das Militär in einer extremen Ausnahme- und Krisensituation, denn genau die haben wir immer noch. Die Pflegekräfte sind jenseits ihres Limits, die Intensivstationen voll und die Impfkampagne verläuft schleppend, soll man nun ernsthaft auch noch die Unterstützung der Bundeswehr in Pflegeeinrichtungen und Impfzentren streichen?

„[D]en fortschreitenden Trend der Militarisierung in der Gesellschaft“ zu kritisieren, bleibt natürlich dennoch richtig, nur macht der sich eben nicht an der Unterstützung durch 16 Soldat*innen fest, sondern vor allem an Entwicklungen wie den inzwischen allgegenwärtigen und zunehmend paramilitärisch auftretenden privaten „Sicherheits“diensten oder der Aufrüstung der Polizei mit Panzerwagen, Handgranaten und Maschinengewehren. Ingo Bernable, taz.de

Pflege erfordert soziale Kompetenzen

„Opa was vom Krieg erzählen“,

taz nord vom 22. 4. 21

@Ingo Bernable Pflege ist ein nicht zu unterschätzender Beruf und erfordert umfangreiche Kompetenzen, nicht nur fachlich, sondern auch sozial und personal. Die Löcher in der Personaldecke sind entstanden durch schlechte Bezahlung und Gewinnstreben im Zuge der Privatisierung der Heime. Der Versuch, diese Löcher durch berufsfremde, nicht dafür ausgebildete Soldaten zu stopfen ist löblich, aber viel zu kurz gegriffen. Durch mangelnden Nachwuchs verschärft sich das Problem. Wehe, wenn die Aktiven in größeren Kohorten in Rente gehen. Erika, taz.de