Es fehlt an Stein und Holz und Co.

Handwerksbetrieben in Bremen mangelt es an Werkstoffen – einige Betriebe denken über Kurzarbeit nach

Obwohl die Auftragslage des Handwerks in Bremen gut ist, ist es laut Handwerkskammer möglich, dass Mit­ar­bei­te­r*in­nen in Kurzarbeit gehen müssen. Die Kammer klagt über Lieferengpässe und explodierende Baustoffpreise. Die schlechte Versorgungslage führe zu Bauverzögerungen und hohen Preisen. Betroffen seien vor allem Bau- und Ausbaugewerke, also etwa Maurer*innen, Tischler*innen, oder Dach­de­cke­r*in­nen.

„Die Situation ist wirklich grotesk“, sagt Matthias Winter, Obermeister der Tischler-Innung Bremen. „Auf der einen Seite haben wir satt Aufträge, auf der anderen Seite können wir diese wegen des Materialmangels nicht abarbeiten.“ Deshalb müssten Tischlereien schon überlegen, Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken. Grobspan- oder OSB-Platten seien am Markt kaum noch zu bekommen. Selbst bei Spanplatten und Beschlägen sei die Liefersituation äußerst angespannt.

Nach Auskunft des Obermeisters liegt der Grund für den Mangel unter anderem an der enormen Nachfrage in den USA. Weil diese infolge von Handelsstreitigkeiten aus der Trump-Ära kein Holz mehr aus Kanada bekämen, würden sie nun in Europa einkaufen und astronomisch hohe Preise zahlen. Auch China kaufe viel Holz aus Europa.

Handwerkskammer-Präses Thomas Kurzke rät Kun­d*in­nen zu Geduld und längerer Planung. „Dass Handwerker kurzfristig Aufträge abarbeiten, ist in der derzeitigen Situation kaum noch möglich“, so der selbständige Malermeister Auch auf höhere Preise müssten Kun­d*in­nen sich einstellen. (taz)