Fahrrad in der Waschstraße

Mit Bremens einziger Fahrradwaschstraße ist kein Geld zuverdienen

Die Türen schließen sich und mit einem Ruck setzt sich die Anlage in Bewegung. Aus Düsen sprüht ein Strahl Wasser auf das Fahrrad, das Verkäufer Peter Prieser eingehängt hat – in die einzige Bremer Fahrradwaschanlage, die einer Autowaschstraße ähnelt. Vier Euro kostet ein Waschgang. Seit neun Jahren steht sie in einem Waller Fahrradhandel.

„Unser Ex-Betriebsleiter hat die Anlage für 60.000 Mark gekauft. Viele Maschinen dieser Art gibt es nicht in Deutschland“, sagt Prieser, für den die Anlage Service ist. „Geld verdienen kann man damit nicht.“

Das Fahrrad ist mittlerweile gereinigt. Ein Gebläse fönt es trocken. Ein Vorteil der Anlage sei der eingebaute Filter, der das Schmutzwasser reinige, meint Prieser. Dadurch werde kaum Wasser verbraucht. „Es ist einfacher, wenn man nicht jede Speiche einzeln putzen muss“, sagt Prieser. Nur verharzte Fett- und Ölrückstände schaffe die Maschine nicht.

Warum sich die Waschanlage nicht am Markt durchgesetzt hat, weiß auch der Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) nicht. „Vielleicht haben die Leute Angst, das Wasser in die Lager eindringt“, vermutet Jürgen Wiese vom ADFC in Bremen. Viele Menschen ließen ihr Fahrrad dreckig – als Diebstahlschutz. Oder sie putzen ihr Rad selbst, wie Jürgen Wiese. Er sprüht das Rad mit Putzmittel ein. Wiese: „Danach genügt ein Eimer Wasser, und das Rad ist sauber.“ ky