„Essentieller Doppelansatz“

Das neue Kubo feiert seine Wiedereröffnung

■ studierter Soziologe und Vermessungstechniker, seit 18 Jahren ist er hauptamtlicher Kubo-Geschäftsführer. Foto: Privat

taz: Herr Roth, grundsaniert und in anderthalb Jahren umgebaut: Gibt es jetzt ein „Kubo 2.0“?

Detlef Roth: Für uns ist das auf jeden Fall ein Neuanfang. Wir konnten unser Haus erweitern und neu gliedern: Unten kommt eine ständige Galerie hinein, oben können parallele Kunstkurse für Kindergärten, Jugendliche und Erwachsene stattfinden. Dieser Doppelansatz – „ernsthafte“ Kunst neben „ernsthafter“ Kunstvermittlung – ist für uns essentiell. Die „galerie mitte“, wie sie heißen soll, eröffnet allerdings erst im Dezember. Dann soll sie sich vorrangig Bremer Künstlern widmen, die mittlerweile anderswo arbeiten.

Das Kubo entstand vor 28 Jahren im Zuge des Mozarttrassenkampfes. Was ist von diesem Gründungs-Spirit noch übrig?

Die handelnden Personen! Das Kubo begann als Stadtteilzentrum mit kulturellen und politischen Aktivitäten, dann haben wir es zu einem Haus für die Bildende Kunst entwickelt. Pro Jahr kommen mittlerweile mehr als 8.000 BesucherInnen und Kursteilnehmer.

Kubo steht für „Kultur und Bildung im Ostertor“, der Name könnte aber auch ein sprachliches Kondensat aus „Kuh“ und „Bauernhof“ sein. Immerhin liegt es mitten im Milchquartier.

Früher standen hier tatsächlich Kühe im Stall – das wäre vielleicht mal eine interessante Installation. Aber jetzt sind wir erst mal froh, mit wenig Geld gute Architektur und damit bessere Arbeitsbedingungen geschaffen zu haben. Interview: Henning Bleyl

16 Uhr, Beim Paulskloster 12