Faust mit Äääähs

Der neue Boris Becker ist endlich gefunden

Legendenfoto: dpa

Nicht zu beneiden ist derzeit Bruno Alexander. Der in Hamburg geborene 22-jährige Nachwuchsschauspieler wurde jetzt für eine der größten dramatischen Rollen der jüngeren Filmgeschichte verpflichtet: „Bruno Alexander spielt Tennis-Legende Boris Becker“, teilte der Mythen-in-Tüten-Sender RTL gestern mit. Der junge Alexander war zuletzt bekannt geworden, als er in dem Remake von „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ den „Michi“ gab. Vom Berliner Zoo nach Wimbledon, von den Siebzigern in die Achtziger – keine leichte Aufgabe für die zarten Schultern eines blonden Sternchens. Muss er sich dafür auch die weltberühmte Becker-Faust aneignen? Und das nicht weniger berühmte badische Becker-Gestammel mit all seinen „Ääähs“? Und das froschartig auf und zu schnappende Maul? Das wird eine arg quarkige Charakterrolle, in der unser Jungmime gegen die Strahlkraft des deutschen Helden anspielen muss. Wer aber könnte den alten Boris Becker spielen, diesen tragisch irren Macbeth von Wimbledon? Da wären wir für eine auch gendergerechte Besetzung. Was macht eigentlich Claudia Roth? Die Grüne Roth als gealtertes Bobbele. Die Legende lebt.