SOUNDTRACK

Den Vergleich mit den „White Stripes“ werden sie nie mehr los. Dabei gibt es schon von Beginn an einen deutlichen Unterschied. Während die Detroiter Garagen-Rocker nur vorgeben, Geschwister zu sein, und tatsächlich ein geschiedenes Ehepaar sind, sind The Fiery Furnaces tatsächlich Geschwister. Darüber hinaus wissen die Friedbergers mit derartigen Erwartungshaltungen geschickt umzugehen: mit Abwechslungsreichtum, Kreativität und Unvorhersehbarkeit. Das ist dann eben nicht so zugänglich wie der White’sche Minimalismus, verschreckt alle Radio-DJs und ist nicht wenigen Köpfen zu chaotisch. Dabei handelt es sich um durchaus ordentlich organisiertes Chaos und bisweilen leichtfüßige Vertracktheit. Wer ein wenig Humor mitbringt, wird jedenfalls auch beim elften Album der „glühenden Schmelzöfen“ seine helle Freude haben. Und ein paar Veränderungen gibt es ja auch. Luftiger und poppiger sind die Friedbergers geworden. Und textlich orientieren die Geschwister sich diesmal tatsächlich an etwas Ähnlichem wie Authentizität. Statt gewohntem Nonsens und halsbrecherischer Metaphorik gibt es nun Tiefsinniges wie: „Baby I’m / Maybe I’m not me“. Nichts ist eben wirklich wie es scheint. Di, 29. 9., 21 Uhr, Knust, Neuer Kamp 30 MATT