Brainstorm

Das Thema hat Brisanz, gerade jetzt, gerade in Bremen. „In welchen Häusern und Hüllen wollen wir leben?“ ist die Frage, und heute wird der Schweizer Architekt Christian Sumi etwas dazu sagen. Und zwar weil er anderenorts – sagen seine Kollegen von der hiesigen Architektenkammer – „Vorbildliches“ zur lokalen Wohnkultur beigetragen hat. Ab 19 Uhr ist Sumi zu Gast im Weserhaus bei Radio Bremen (Hinter der Mauer 5). Auf die Gefahr hin, dass Sumi nichts genaues zu den umstrittenen Wohnprojekten für Besserverdienende in der Überseestadt oder auf dem Stadtwerder sagen kann, kommt auch der Ex-Baustaatsrat Jürgen Lüthge, Geschäftsführer der Brebau – einem von fünf Investoren auf dem Stadtwerder.

Auch ums zeitgenössische Bauen und Wohnen, wenn auch eher im historischen Kontext, geht es bei einem Vortrag von Wulf Herzogenrath. Der heutige Kunsthallen-Direktor spricht über die Kunst-, Design- und Architekturschule Bauhaus. Und damit über einen wichtigen Aufsatz, den er in den Siebzigerjahren einst schrieb. „Gibt es einen Bauhaus-Stil“ ist seine Frage, beantworten wird er sie am Dienstag um 18 Uhr im Bamberger-Haus der Volkshochschule. Den einen gibt es nicht, Herzogenrath schrieb von den fünf Phasen des Bauhaus. Er wird daneben aber sicherlich auch etwas zu dem Vorwurf sagen, dass wir dem Bauhaus nicht nur diverse Ikea-Regale verdanken, sondern auch unsägliche Großwohnsiedlungen wie jene in Tenever, die in den Siebzigerjahren gepriesen wurden.

Nochmal ums Bauen, vielleicht sogar ums Wohnen geht es am Mittwoch um 19 Uhr in der Kulturkirche St. Stephani: „Kirche(n) der Zukunft“ ist das Thema des Diplom-Theologen Matthias Ludwig, der über Nutzung und: Umnutzung von Kirchenbauten spricht. mnz